#FundReise Tag 15 – Shelter

Nach dem Raketenangriff am Freitag ist Kyjiw schnell zur Normalität zurückgekehrt. Auch Sibylle nimmt ihre Blog-Aktivitäten wieder auf. Vor Kurzem hat sie einen Shelter besucht, eine Schutzunterkunft für queere Menschen in Not. Unser Partner-CSD, der KyivPride, betreibt ihn. Das Zusammenleben so unterschiedlicher Menschen gelingt nicht immer, deshalb gelten klare Regeln.

Das ist der Blog von Sibylle von Tiedemann, Mitgründerin von Munich Kyiv Queer. Sie wollte nicht mehr nur zuschauen, was in der Ukraine passiert, und fuhr selbst hin. Vor Ort besucht sie seit einigen Tagen unsere Freund*innen und Partner, sie berichtet und sammelt Spenden.

Strom: erstaunlich viel!!!
Temperatur: erstaunlich gut!!!
Spendenbarometer: 9608,67 von 18.000 Euro
Besondere Vorkommnisse: Rückkehr zur Normalität
Alle Blogbeiträge: Sibylles #FundReise nach Kyjiw mitten im Krieg


Am Freitag, 16.12., war der größte Raketenbeschuss seit Kriegsbeginn. Spürbar, hörbar, beängstigend.

Nach mehr als vier Stunden Luftalarm finden die Kyjiwer*innen erstaunlich schnell zu ihrer Normalität zurück. Die Blumenverkäuferin an ihren Straßenstand, die Menschen in die Cafés, die Techniker zur kaputtgeschossenen Infrastruktur.

Heizung hat man oder eben nicht

Das Wasser (aus dem Hahn) fließt schon am Samstag wieder, die Heizung wärmt Sonntag. Sie funktioniert in meiner Privatunterkunft generell gut, was nur auf einen Teil der Kyjiwer Haushalte zutrifft. Strom wird „rollierend“, oft auch außerplanmäßig abgeschaltet, Heizung hat man oder eben nicht.

Und die Menschen? Ich will jetzt nicht sagen, dass die Stimmung super ist, aber sie ist auch nicht katastrophal. Ein erstaunliches Land.

Am Tag vor dem großen Raketenangriff war ich im Shelter eingeladen, das der KyivPride seit Mai 2022 betreibt. Hiermit reiche ich den dazugehörigen Blog-Beitrag nach, kehre also auch zu meiner Blog-Normalität zurück.

Überraschendes Treffen im Aroma-Café

Und muss mit einem Geständnis beginnen: Ich habe ein sehr gutes Gesichts-, aber kein gutes Namensgedächtnis. Das ist in einem Land, in dem es traditionell sehr viele Olhas, Lenas und Nastjas gibt, etwas unpraktisch, um es milde auszudrücken. Mein ukrainisches Telefon ist voll mit Nummern wie „Olha Kyjiw“, bei sehr alten Kontakten steht da auch schon mal „Lena Kiew“, also in der russischen Transkription. (Spätestens nach dem Sieg der Ukraine schreibt ihr alle Kyjiw. Ich wette mit euch.)

So kam es, dass ich ganz lange nicht kapiert habe, dass das Shelter vom KyivPride von einer Olha betrieben wird, die ich persönlich kenne, da sie 2018 an Uwe Hagenbergs Workshop „Community Building“ in München teilgenommen hat. Mit Jul. Die beiden sind ein Paar. So war in Kyjiw die Wiedersehensfreude umso größer, als mich die beiden im Aroma Kava an einer zentralen Metro-Station treffen. Olha fragt mich dann auch gleich nach Uwe, wie es ihm geht.

Immer wieder merke ich in solchen Momenten, dass Munich Kyiv Queer schon viele Jahre intensive Kontakte zu tollen Menschen pflegt. Zu Menschen wie Olha und Jul.

Nach dem Kaffee führen die beiden mich ins Shelter. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin beeindruckt. Sehr. Vom Shelter. Der Organisation. Der Arbeit, die hier geleistet wird. Der Bedeutung für die LGBTIQ*-Community. Die geht weit über ein kostenloses temporäres Obdach hinaus, was der aus dem Englischen stammende Begriff „Shelter“ eigentlich meint. Mit Kriegsbeginn hat er sich im Ukrainischen aufgrund der allgegenwärtigen Not etabliert.

Im Shelter bieten sie Schutzbedürftigen auch Jobperspektiven

„Warum suchen Menschen Schutz im Shelter vom KyivPride“, frage ich Olha und Jul. Wir sitzen mittlerweile im gemütlichen Wohnzimmer. Mein Smartphone hängt am Ladekabel (immer laden, wenn möglich, wurde mir hier schnell zur Gewohnheit …).

„Menschen fliehen aus okkupierten Gebieten, haben kriegsbedingt ihre Arbeit verloren und daher kein Einkommen. Oder es gibt Probleme mit dem Eltern“, antwortet Jul. Olha ergänzt, dass sie daher nicht nur eine Unterkunft anbieten, sondern auch ein berufliches Training. Die gelernte Masseurin ist in ihrem Element, als sie nun erzählt.

Angeboten werden schnell zu erlernende Tätigkeiten: Masseur*in, Barrista (die Ukrainer*innen sind ein kaffeeverrücktes Volk!), Friseur*in, Kellner*in. Das Shelter des KyivPride ist daher auch ein Ort der persönlichen Entwicklung. Es gibt psychologische und juristische Beratung, Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche.

Das Shelter ist nur für LGBTIQ*, was vorab geprüft wird. Bei Einzug werden die Passdaten fotografiert, ein Covid-Impfnachweis muss vorgelegt werden. Schutzsuchende aus besetzten Gebieten, wo keine Impfung möglich war, müssen einen Schnelltest vorlegen und sich in Kyjiw impfen lassen. Die Impfung ist kostenlos. Bei vielen Menschen auf engem Raum sehr sinnvolle Maßnahmen, in der eher impfskeptischen Ukraine dennoch keine Selbstverständlichkeit.

Das Shelter bietet Platz für 20 bis 25 LGBTIQ*-Personen, die bis zu einem Monat (früher: zwei Wochen) bleiben können. Untergebracht ist es in einer großen Altbauwohnung in zentraler Lage. Neben dem Schlafsaal auf einer Galerie gibt es eine Wohnküche, ein Badezimmer mit Toilette, einen Aufenthaltsraum, ein Büro und einen kleinen Balkon, den besonderes die Raucher*innen schätzen. Denn im Shelter gilt Rauchverbot.

Und das ist nicht das einzige Verbot. Nach und nach haben sich die Regeln entwickelt, die es braucht, wenn viele unterschiedliche Menschen auf engstem Raum miteinander auskommen müssen, die eigentlich nur drei Dinge gemeinsam haben: Sie gehören zur LGBTIQ*-Community, befinden sich in einer Notlage und brauchen eine Unterkunft in Kyjiw.

Die Spülmaschine wurde aus hygienischen Gründen angeschafft. Sie soll das Infektionsrisiko minimieren. Seitdem sind Hühnchen erlaubt. Foto: Sibylle von Tiedemann

Bei den Regeln geht es eigentlich immer um Schutz: der Bedürfnisse des Einzelnen, der Gruppe und des Shelters. WG-erfahrene Leser*innen des Blogs wie auch Familien haben sicherlich eine Ahnung. Ruhe, Sauberkeit, Tagesabläufe sind zentrale Punkte. Da hier Krieg herrscht, gibt es die Pflicht, bei Luftalarm in den U-Bahn-Bunker zu gehen. Ausnahmslos. Die Regeln müssen bei Einzug unterschrieben werden.

Die ganz große Nachfrage wie in den ersten Kriegsmonaten besteht aktuell nicht. Doch die Kriegssituation ist dynamisch, Kyjiw hat durch die russischen Angriffe ein massives Strom- und Heizungsproblem. Dabei sind die wirklich kalten Temperaturen noch nicht gekommen. Die Zahl der Schutzsuchenden kann also schnell wieder steigen.

Geld für Medikamente, für Ausbildung

„Wie können wir von Munich Kyiv Queer, wie können die Münchner*innen, wie wir alle helfen?“, frage ich.

„Medikamente. Wir brauchen Geld für Medikamente“, erklärt Olha mit Blick auf die Erkältungssaison. „Und für die Ausbildungslehrgänge wäre eine finanzielle Unterstützung großartig. Für Material, für die Trainer*innen.“

„Na, ich bin mir sicher, dass die Münchner*innen ein so tolles Projekt unterstützen“, sage ich zuversichtlich.

#FundReise #MunichKyivLove #18000Euro

Sibylle sammelt Spenden für


EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, mit denen wir in den vergangenen zehn Jahren eng zusammengearbeitet haben. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option „Geld an einen Freund senden“ wählt. Kennwort #FundReise. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken. Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Wir kennen sie persönlich und wir vermissen sie schmerzlich.

HILFE FÜR KRIEGSOPFER: KINDER, ALTE UND KRANKE MENSCHEN IN KYJIW UND UMGEBUNG Der Verein „Brücke nach Kiew“ unterstützt hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine und hier insbesondere in Kyjiw – insbesondere über ein Pat*innen-Programm. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe.

Empfänger: Brücke nach Kiew e.V.
Bank: Raiffeisenbank München Süd eG
IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
BIC: GENODEF1M03
Kennwort: #FundReise

Ab 200 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.

HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier

Mehr Informationen: www.MunichKyivQueer.org/helfen

After the missile attack on Friday, Kyiv has quickly returned to normality. Sibylle is also resuming her blog activities. She recently visited a shelter for queer people in need run by our partner, KyivPride. Living under one roof with so many different people doesn’t always work out – it needs clear rules.

This is the blog of Sibylle von Tiedemann, co-founder of Munich Kyiv Queer. She no longer wanted to just watch what’s happening in Ukraine and travelled there. She visits our friends and partners, writes this blog and collects donations.

Power: astonishingly much!!!
Temperature: astonishingly good!!!
Donations: 9608,67 out of 18.000 Euros
Special occurrences: Back to normality
All post blogs: Sibylle’s Charity Trip to Ukraine


On Friday, December 16, I experienced the biggest rocket fire since the beginning of the war. It was frightening.

After more than four hours of air alert, the people of Kyiv have returned to normality quite fast. The flower seller came back to her street stall, people visit cafés, technicians repair the destroyed infrastructure.

You have heating or you simply don’t

The water (from tap) came back on Saturday, the heating on Sunday. It works fine in my private accommodation anyway, which is only true for some of Kyiv’s households. Electricity is switched off „on a rolling basis“, often unscheduled; heating is available or not.

And what about the people? I don’t want to say that they feel great, but it’s not catastrophic either. It’s a special country.

The day before the attack, I was invited to visit the shelter that KyivPride has been running since May 2022. Herewith, I submit the missing blog post.

Surprise meeting in Aroma Café

I have a confession to make: I can memorize faces very well, but I am not good with names. This is somehow stupid in a country where you traditionally find a lot of Olhas, Lenas and Nastyas. My cell phone is full of numbers like „Olha Kyiv“; some very old contacts are called „Lena Kiev“, this is the Russian transcription. (After Ukraine’s victory, you all will write Kyiv. I bet you will).

So I didn’t realise for a long time that KyivPride’s shelter is run by an Olha I personally know because she took part in Munich’s „Community Building“ workshop in 2018. With Jul. The two form a couple. So to reunite was really great when we met at Aroma Kava nearby a central metro station.

In moments like these, I notice that Munich Kyiv Queer has been in touch with great people for so many years now. With people like Olha and Jul.

After the coffee, the two of them take me to the shelter. To come straight to the point: I am impressed. Very much. By the shelter. The organisation. The work that is done here. The importance for the LGBTIQ* community. It goes far beyond free sleeping.

In the shelter, they also offer jobs

„Why do people seek shelter here?“, I ask Olha and Jul. We are now sitting in the cosy living room. My smartphone is charging (always charge when possible …).

„People flee from occupied areas, the yhave lost their jobs due to the war and therefore have no income. Or they have problems with their parents,“ Jul answers. Olha adds that they therefore not only offer accommodation, but also job training.

They train their guests on jobs that can be learned quickly: masseur, barista (Ukrainians are a coffee-crazy people!), hairdresser, waiter. The KyivPride shelter therefore is also a place for personal development. They’ll help you to find a job, offer psychological and legal counselling.

The shelter is exclusively for LGBTIQ* and they check this in advance. Upon moving in, passport details are photographed and a Covid vaccination certificate must be presented. People who come from the occupied areas – where it was and is impossible to get vaccinated – have to present a test and get vaccinated in Kyiv. It is free of charge and a very useful rule because many different people live here in a confined space.

The shelter offers space for 20 to 25 people who can stay for up to one month (previously: two weeks). It is situated in a large old house in the centre. In addition to the dormitory on a gallery, there is a kitchen/living room, a bathroom with toilet, a common room, an office and a small balcony, which is especially appreciated by the smokers. Because, smoking is prohibited in the shelter.

And that is not the only thing prohibited. Little by little, rules have been established. They are needed as many different people have to get along in a very small space and they actually only have three things in common: They belong to the LGBTIQ* community, are in an emergency situation and need accommodation in Kyiv.

The dishwasher was purchased for hygienic reasons. It is supposed to minimise the risks of infection. Since then, chicken has been allowed. Photo: Sibylle von Tiedemann

The rules are always about protecting – protecting the needs of the individuals, the group and the shelter. Readers of this blog who are familiar with living in shared flats and families certainly have an idea what I’m talking about. Silence, a clean room, daily routines are important. Since there is a war going on, everyone has to go to the underground bunker when the sirens start to howl. Without any single exception! These rules have to be acknowledged when moving in.

There is currently no great demand to live in the shelter compared to as it was in the first war months. But the situation can change fast: Kyiv has a massive problem with electricity and heating due to the Russian attacks already now; and the Ukrainian winter has not yet started. The number of people seeking protection can therefore rise again quickly.

Money for medicines, education

„How can Munich Kyiv Queer, how can people from Munich, how can we all help?“, I ask.

„Medication. We need money for medication,“ Olha explains, referring to the cold season. And when it comes to the job training sessions, financial support would be great, too. „For materials, for the trainers.“

„Well, I’m sure that people in Munich will support such a great project,“ I say confidently.

#FundReise #MunichKyivLove #18000Euro

This is how you can help


Individual help

Munich Kyiv Queer has its own fundraising campaign via www.paypal.me/ConradBreyer to support people in Ukraine with whom we have worked closely over the past ten years. Keyword: #FundReise. They are our friends and partners. We know them personally and we miss them. We can help fast, directly and unbureaucratically.

Help for War Victims

The association “Bridge to Kiev” supports people in need, especially children and large families.

Recipient: Brücke nach Kiew e.V.
Bank: Raiffeisenbank München Süd eG
IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
BIC: GENODEF1M03
Keyword: #FundTravel

A donation receipt can be issued for donations of 200 euros and more.

Help for LGBTIQ* organisations

To support LGBTIQ* in Ukraine we have helped set up the Alliance Queer Emergency Aid Ukraine, in which around 40 German LGBTIQ* Human Rights organisations are involved. All these groups have access to very different Human Rights organisations in Ukraine and use funds for urgently needed care or evacuation of queer people. Every donation helps and is used 100 percent to benefit queer people in Ukraine. Donate here

Questions? www.MunichKyivQueer.org/donations

Після ракетного обстрілу у п’ятницю Київ швидко повернувся до нормального життя. Сибілла також відновлює свою блогерську діяльність. Нещодавно вона відвідала шелтер для квір-людей, які потребують допомоги, яким керує ним наш партнер КиївПрайд. Жити під одним дахом з такою кількістю різних людей не завжди вдається- для цього потрібні чіткі правила.

Це блог Сибілли фон Тідеманн, співзасновниці Мюнхен Київ Квіру. Вона більше не хотіла просто спостерігати за тим, що відбувається в Україні, і поїхала туди сама. Вона вже кілька днів відвідує там наших друзів та партнерів, звітує та збирає пожертви.

Електроенергія: неймовірна велика!!!
Температура: дивовижно хороша!!!
Барометр пожертв: 9608,67 з 18.000 євро
Особливі події: Повернення до нормального життя
Всі записи в блозі: Поїздка Сібілли #FundReise до Києва в розпал війни


У п’ятницю, 16.12, я переживала найбільший ракетний обстріл з початку війни. Це було страшно.

Після понад чотирьох годин повітряної тривоги кияни досить швидко повернулися до нормального життя. Продавчиня квітів повернулася до свого вуличного кіоску, люди – до кав’ярень, техніки – до зруйнованої інфраструктури.

У вас є опалення або його немає

В суботу вже знову тече вода (з крану), в неділю гріє опалення. У моєму приватному помешканні все, як правило, все працює добре, це стосується лише  деяких київських домогосподарств. Електроенергія відключається „по черзі“, часто позапланово, а опалення або є, або його немає.

А як люди? Не можу сказати, що атмосфера чудова, але й не катастрофічна. Це дивовижна країна.

За день до великого ракетного обстрілу мене запросили до шелтеру, який КиївПрайд організовує з травня 2022 року. Разом з цим подаю відповідний допис у блозі, що і він повернувся до нормального режиму роботи.

Несподівана зустріч в Арома каві

Я маю зізнатися: У мене дуже хороша пам’ять на обличчя, але не дуже хороша пам’ять на імена. Це, м’яко кажучи, дещо непрактично в країні, де традиційно багато Оль, Лєн і Насть. У моєму українському телефоні повно номерів типу „Ольга Київ“, а з дуже старими знайомими іноді звучить „Лєна Київ“, тобто в російській транскрипції. (Після перемоги України ви всі будете підписані Київ. Б’юсь об заклад!)

Тому я довго не знала, що шелтером КиївПрайду керує Ольга, яку я знаю особисто, бо вона з Юлею брала участь у воркшопі Уве Хагенберга „Розбудова спільноти“ в Мюнхені у 2018 році. Вони – пара. Тож радість зустрічі в Києві була ще більшою, коли вони зустріли мене в кав’ярні „Арома Кава“ на одній з центральних станцій метро. Ольга одразу ж розпитала мене про Уве і про те, як у нього справи.

У такі моменти я завжди помічаю, що Мюнхен Київ Квір вже багато років підтримує контакти з чудовими людьми. З такими людьми, як Ольга та Юля.

Після кави вони вдвох ведуть мене до шелтеру. Відразу скажу: Я вражена. Дуже вражена. Біля шелтеру. Організація. Та робота, яка тут проводиться. Важливість для ЛГБТІК*-спільноти. Це виходить далеко за межі безкоштовного тимчасового притулку, що власне і означає англійський термін „shelter“.

У притулку також пропонують перспективи працевлаштування тим, хто потребує захисту

„Чому люди шукають притолок в КиївПрайду?“ – запитую я у Ольги та Юлі. Зараз ми сидимо у затишній вітальні. Мій смартфон заряджається (завжди заряджаю по можливості, це швидко увійшло у мене тут у звичку…).

„Люди тікають з окупованих територій, через війну вони втратили роботу і, відповідно, не мають доходів. Або є проблеми з батьками“, – відповідає Юля. Ольга додає, що тому вони пропонують не лише житло, а й професійне навчання.

Пропонується робота, якої можна швидко навчитися: Масажист, бариста (українці – шалені кавомани!), перукар, офіціант. Тому шелтер КиївПрайду – це ще й місце для особистісного розвитку. Тут надаються психологічні та юридичні консультації, допомога у працевлаштуванні.

Притулок призначений виключно для ЛГБТІК*, що перевіряється заздалегідь. При заселені фотографуються паспортні дані, пред’являється довідка про вакцинацію від Covid. Шукачі притулку з окупованих територій, де вакцинація була неможлива, повинні здати експрес-тест та пройти вакцинацію в Києві. Це безкоштовне і дуже корисне правило, оскільки багато різних людей живуть тут в обмеженому просторі.

Притулок пропонує місце для 20-25 ЛГБТІК*, які можуть перебувати в ньому до одного місяця (раніше – до двох тижнів). Шелтер знаходиться у великому старому будинку в центрі. Крім гуртожитку є кухня-вітальня, ванна кімната з туалетом, загальна кімната, кабінет і невеликий балкон, який особливо цінують курці. У притулку заборонено палити.

І це не єдина заборона. Поступово встановлюються правила. Вони потрібні, оскільки багато різних людей мають уживатися в дуже маленькому просторі, і насправді вони мають лише три спільні речі: вони належать до ЛГБТІК* спільноти, перебувають у надзвичайній ситуації та потребують проживання в Києві.

Посудомийна машина була придбана з гігієнічних міркувань. Передбачається, що це зведе до мінімуму ризик інфікування. Фото: Sibylle von Tiedemann

Правила завжди стосуються захисту потреб окремих осіб, груп та притулку.  Читачі цього блогу, які мають досвід проживання у спільних квартирах та сім’ях, звичайно, мають уявлення, про що я говорю. Тиша, чистота, розпорядок дня – це головні моменти. Оскільки йде війна, всім доводиться йти в підземне укриття коли починається сирени повітряної тривоги. Без єдиного винятку. З цими правилами слід ознайомитися при поселенні.

Зараз великого попиту на проживання в притулку порівняно з тим, що було в перші місяці війни, немає. Але ситуація може швидко змінитися: Київ зараз вже має масштабну проблему з електрикою та опаленням через російські атаки; а українська зима ще не почалася. Тому кількість людей, які шукають захисту, може швидко зрости.

Гроші на медицину та освіту

«Як Мюнхен Київ Квір, як люди з Мюнхена, як ми всі можемо допомогти?», – запитую я.

„Ліки. Потрібні гроші на ліки“, – пояснює Ольга, маючи на увазі холодну пору року. „А для навчальних курсів фінансова підтримка була б дуже доречною. На матеріали, на тренерів“.

„Що ж, я впевнена, що мюнхенці підтримають такий чудовий проект“, – впевнено кажу я.

#FundReise #MunichKyivLove #18000Euro

Ви можете допомогти


Індивідуальна допомога

Munich Kyiv Queer має власну кампанію зі збору коштів: www.paypal.me/ConradBreyer – це кампанія для підтримки людей в Україні, з якими ми тісно співпрацювали протягом останніх десяти років. Вони наші друзі та партнери. Ми знаємо їх особисто і сумуємо за ними. Проте Munich Kyiv Queer – це ініціативна група, а не асоціація, тому ми не можемо видавати квитанцій про пожертвування. Але ми можемо допомогти швидко, прямо й безбюрократично. І ми це вже робимо.

Допомога жертвам війни

Асоціація “Міст до Києва” підтримує людей, які потребують допомоги, особливо дітей та багатодітні сім’ї.

  • Одержувач: Brücke nach Kiew e.V.
  • Банк: Raiffeisenbank München Süd eG
  • IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
  • BIC: GENODEF1M03
  • Ключове слово: #FundTravel

Квитанція про пожертвування може бути видана на суму від 200 євро і більше.

Допомога ЛГБТІК* організаціям

Для підтримки ЛГБТІК* в Україні ми допомогли створити Альянс Queer Emergency Aid Ukraine, до якого залучено багато німецьких правозахисних ЛГБТІК* організацій. Усі ці групи мають доступ до дуже різних правозахисних організаційв Україні та використовують зібрані кошти на терміново необхідну допомогу чи евакуацію квір-людей. Кожна пожертва допомагає і стовідсотково використовується на користь квір-людей в Україні. Тут ви також можете отримати квитанції про пожертвування. Пожертвувати можна ТУТ

Питання? www.munichkyivqueer.org/пожертви-2/

The terrible war in Ukraine has been going on for a month and a half now, and millions of people have already been evacuated abroad. Not everyone can escape the war – only women, children and the elderly.

And even among refugees, the most vulnerable group are members of the LGBTIQ* community – at least as long as they stay in Ukraine. Indeed, as we learn from the following stories, even shelters in relatively „safer“ regions of Ukraine do not guarantee LGBTIQ* people security and acceptance, because, first of all, Russian missiles reach all corners of the country, and second, homophobic sentiments are still prevalent in almost every city, town and village.

No doubt, the most severe challenges are faced by the residents of territories temporarily occupied by Russian troops, so their attempts to leave are extremely risky. But, unfortunately, it is even more dangerous to stay there, so our people go in spite of everything.

Further obstacles, regarding leaving Ukraine: It takes precious time and requires fast, sometimes unconventional solutions – because people often lack the money and documents they need. They obviously need help.

Since the beginning of the war, our NGO „You are not alone“with the help of Munich Kyiv Queer and the German Alliance „Queer Emergency Aid Ukraine“ has been helping dozens and hundreds of members of the LGBTIQ* community and their families to solve all the problems. As we promised, here are a few more stories with an happy ending.

Ira and Lilya, a Lesbian couple, and Ira’s son Vlad, 11 years old, Ternopil

The first words I heard were ‚Sasha, help!‘. Once the war broke out, Ira called me and said that Ternopil had also been hit by missiles, so the whole family decided to go to Lila’s mother in Transcarpathia.

The girls lived there for about three weeks, and unfortunately they had to face the rejection of their relationship by Lily’s relatives. All the time, Lily’s mother insulted Ira and her son. She was extremely homophobic and did not accept the girls as a family.

As soon as the bombing of Lviv‘ outskirts began, the girls became very frightened again and decided to flee Ukraine. We contacted them and discussed their journey plan in detail. Ira and Lily had nothing at all but a child in their arms – the girls lost their jobs, there was no money.

Thanks to the help of German LGBTIQ*-organizations, in particular Munich Kyiv Queer, we paid in full for the trip, including urgent repairs to the car that broke down on the eve of the departure, petrol, food, two nights. The girls are now safe near Munich.

Angelina, 38, a lesbian, Mariupol

„I will never be able to breathe normally and calmly in my life“ – that were the words I heard during our two-minute conversation. Angelina stayed in a bomb shelter for about two weeks. She still can’t find her beloved girlfriend and mother.

When Angelina decided to go to a store, they started bombing her area, and she fled to a shelter, where she spent almost two weeks. Her apartment burned down and she still can’t find her relatives.

Angelina miraculously broke through to Dnipro, she was lucky to evacuate, for two days she slept almost standing. Upon arrival in Dnipro, Angelina contacted our organization in search of a shelter, food and medicine.

We helped Angelina to rent a house for a week, provided financial assistance for food, medicine and clothes. Since Angelina has relatives in Finland, she decided to go there. We paid in full for her move, and the woman is now completely safe.

Bogdan, 17, gay, Zhytomyr region

This is the story of Bogdan (name changed). Bogdan was about to graduate from the school in his native village, thought about final exams, dreamed of entering high school in Kyiv to become a teacher of Ukrainian language and literature.

The war radically changed these plans – his village was practically on the front line, 40 km from Makariv, where fierce battles were fought.

In the village, it’s never been easy with work, but when the war started, the area became practically unemployed, hence Bogdan decided to leave Ukraine to help his family.

It was a difficult decision – after all, his mother does not know about the guy’s homosexual orientation, and he has not yet decided to come out. Bogdan tried to take his family out as well, but his mother, having two small children in her arms (Bogdan’s step-brother and step-sister), did not want to leave her husband and stayed in the village.

Bogdan contacted the LGBTIQ* organization You Are Not Alone and asked for help. With money from Munich Kyiv Queer, Bogdan bought food for the family, and was also able to get from Zhytomyr region to Lviv, where, with the assistance of Tymur Levchuk and the organization „Tochka Opory“, he lived for two days in a shelter for LGBTIQ*, and then, with the support of an Italian LGBTIQ* organization, left for Milan.

For a guy who has never been outside of Kyiv, driving thousands of kilometers is a lot of stress, but he knows why he is doing it and what is the ultimate goal. We keep in touch with Bogdan. We hope we will soon be able to tell new optimistic facts about his life in Italy.

Oleksandr, 29 years old, a gay man, Malinsky district, Zhytomyr region

All I want is silence. These were the first words I heard on the phone when Alexander called.

He lived and worked in Kyiv, had a permanent partner, a job he loved, attended LGBTIQ* clubs, bought fashionable clothes and, like many in Ukraine, did not fully believe in war.

February 24th changed his life forever – in order not to be blocked in Kyiv, Alexander in the first days of the war went to relatives in the north of Zhytomyr region.

But then the real hell began – the Malinsky district was constantly fired. Explosions that thundered all night began to rumble in Alexander’s head during the day as well. He could no longer distinguish the real explosions from what it seemed to him, and believed he was going crazy.

Alexander contacted the LGBTIQ* organization „You are not alone“ and found out he could get money for evacuation. With money from Munich Kyiv Queer, the guy went to the Ternopil region, where it is still quiet and not so scary. Alexander did not want to evacuate to Zhytomyr, in his opinion, this is very close to the place of shelling in Malinsky district.

Now the guy is coming to his senses, looking for a job and building a life from scratch in a new place. We wish him good luck..

Leonid, gay, Zhytomyr

The war found Leonid in Chervone, his native village in the Zhytomyr region.

Prior to that, he lived in Kyiv for a long time, had a boyfriend, painted pictures, held several personal exhibitions. But the anxious premonition of the pre-war winter of 2022 did not leave Leo: He was depressed, missed inspiration for painting, his relationship with his boyfriend cracked. He packed up and left.

In the first days of war, he experienced horror, confusion, fear and pain. Chervone was not bombed, but warplanes were constantly flying over the village, it was impossible to sleep, the nerves were shattered. And then inspiration came as a rescue – Leonid could not eat or sleep. Like a possessed man he painted around the clock, that helped him to express on canvas what had accumulated inside.

Not a good time for paintings

We met Leonid in Zhytomyr on April 7, on the 42nd day of the war. We didn’t even recognize him right away – unshaved, with red eyes. He was running out of food supplies, could not find work in the village. No one is buying paintings now, it’s not a good time for paintings.

He tried to join the army, but was not fit for service for health reasons. We talked, bought some food, Leo smiled and for the first time spoke about plans for the future. „You know, Max, I want to go to Europe, I want to paint and talk about the war through art. It seems to me that Europeans still do not fully understand what sort of evil we are facing here. I want to sell paintings, and transfer money to the Ukrainian army, because only thanks to the Ukrainian military, my mother and I are still alive … „

These dreams have yet to come true, but Leonid has already taken the first step – one of his large paintings has been donated to a charity auction of Zhytomyr artists, which will be held in Bratislava. All proceeds from it will go to the purchase of bulletproof vests, walkie-talkies and thermal imagers for the Ukrainian military. You can see the works of Leonid on instagram @leonid7974

Do whatever it takes!

We all sincerely hope that this horror that broke out in our lives on February 24 will end as soon as possible. And while we’re at it, no matter what happens, we must do whatever it takes to ensure peace, security and a normal life.

A life in which everyone will have a place, regardless of ideology, skin color, sexual orientation and gender identity. After all, it is freedom and democracy that our soldiers are fighting for – and good will surely win!

written by members of „You are not alone!

Scene from the movie. Copyright: Filmmuseum München

Many thousands of homosexual men in Germany were sentenced to prison terms of up to five years under Paragraph 175 of the Penal Code. Enacted in 1871, with the creation of the modern German nation, this law against „unnatural vice between men“ was toughened in the Nazi era and later liberalized in East and West Germany, but not fully repealed until 1994.

The third sex

The law was challenged as early as 1897 by the German homosexual emancipation movement, the first such initiative worldwide. Its leader, Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935), held that homosexuals constituted a biological „third sex,“ a social minority unjustly subjected to discrimination.

Hirschfeld argued that Paragraph 175 did far less to prevent the victimless crime of homosexuality than to promote the crime of extortion. For each  homosexual prosecuted under the law, another 100 were victimized by blackmailers.

Scene from the movie. Copyright: Filmmuseum München

During and after World War I, when the German film censorship board was disbanded, director Richard Oswald (1880-1963) began collaborating with several doctors specializing in sexuality, Dr. Hirschfeld among them, to produce a series of educational films. Through a narrative story following the lives of people affected by issues such as sexually transmitted diseases or unwanted pregnancy or other areas, these films frankly broached topics were not spoken of and tried to offer realistic guidance free from the mores of the day’s society.

A sympathetic, openly gay character

Early in 1919, Oswald and Hirschfeld began work on a film called Anders als die Andern, or in English, Different from the Others. It exposes the consequences of discrimination by giving the abstract concept of homosexuality a real face: a gay violinist named Paul Körner.

Although not Oswald’s first film to have a gay element (he had, for example, two years prior shot a screen version of The Picture of Dorian Gray), Different from the Others was the first—for the director and for all of cinema—to focus on an entirely sympathetic, openly gay character and to call for tolerance and equality in gay rights. In 1920, after public outcry for moral decency in films, with Different from the Others leading as a prime example, censorship was resumed in Germany.

Scene from the movie. Copyright: Filmmuseum München

The film was banned and most prints of it destroyed. Dr. Hirschfeld retained what was probably the last intact copy in his personal archive. In 1927, he used a re-edited short version from it as the episode Schuldlos geächtet! Tragödie eines Homesexuellen (Innocently Outlawed! Tragedy of a Homosexual) in a documentary called Gesetze der Liebe (Laws of Love), which likewise met banning in Germany.

Hirschfeld’s mission

When the Nazis came to power, Hirschfeld was forced into exile and his archive was burned. After its destruction, the film was lost entirely for over forty years until a fragment of Hirschfeld’s documentary was discovered in Ukraine, containing the nearly complete short version of Different from the Others. Using this footage, as well as production stills and publicity photos and contemporary documents, the film could be reconstructed by Filmmuseum München.

Scene from the movie. Copyright: Filmmuseum München

We proudly present the oeuvre d’art to the audience of KyivPride. The film and event will be translated from German to Ukrainian.

When: 17th September 2021, 6 p.m.
Where: KyivPride, register here
Contakt: conrad@MunichKyivQueer.org
Organized by: KyivPride, MunichPride, Munich Kyiv Queer, Cultural Department of the City of Munich

Allein, aber gemeinsam. Weit entfernt, aber innerlich nah. Das waren wir bei zwei internationalen Projekten von Munich Kyiv Queer mit der LGBTIQ*-Community in unseren Partnerstädten Edinburgh und Kyjiw.

von Stephanie Hügler

„And we took that anger and we looked around. And we claimed that anger for family we found“. Diese Zeile aus dem Lied „Stonewall“ von Alison Burns zeigt: Wut ist eine starke Kraft. Richtig eingesetzt kann sie Veränderung bringen – auch in Corona-Zeiten.

Die Regenbogenfamilie Mila, Vera und Vladik beim Joggen in Kyjiw. Foto: privat.

Unseren Frust, unsere Angst und auch unsere Wut über die während der Pandemie für LGBTIQ*-Menschen oft besonders schwierigen Zeiten haben wir bei der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer für zwei internationale Lockdown-Projekte mit unseren Partnerstädten Kyjiw und Edinburgh genutzt. Unsere Ziele: die Menschen in Bewegung bringen, online gemeinsam singen und uns auch in dieser schweren Zeit als internationale LGBTIQÜ-Familie gegenseitig unterstützen.

Wochenlang allein mit Netflix?

Daheim auf dem Sofa sitzen und Chips in sich reinstopfen? Da geht mehr, dachten wir uns. Beim „Three City Challenge“ setzten wir uns kleine oder größere sportliche Ziele – jede*r für sich. „Ob gemütlicher Spaziergang im Wald, Strecke machen auf dem Rennrad oder Yoga zu Hause: Hauptsache wir blieben in Bewegung“, berichtet George Austin-Cliff, einer der Münchner Projektinitiator*innen, vom bis Ende April angelegten Projekt.

Mit Fotos und Videos erzählten wir uns über Instagram und eine geschlossene Facebook-Gruppe von unseren Fortschritten und Rückschlägen. Wir teilten Eindrücke aus unseren Städten und feuerten uns gegenseitig an. Neben Bewegungsjunkies erreichten wir zu unserem Erstaunen dabei auch viele Menschen, die bisher mit Schul- und Vereinssport nicht viel am Hut hatten. Post für Post lernten wir uns als Menschen kennen und schätzen. Und am Ende feierten wir bei einer gemeinsamen Online-Party per Zoom unsere Fortschritte.

Die beim Various Voices Festival 2018 in München entstandenen Kontakte und Freundschaften nutzten wir für unser zweites Projekt: einen virtuellen länderübergreifenden Chor. Federführend dabei: die Chöre aus unseren Communitys. Unter Leitung von Mary Ellen Kitchens vom „Regenbogen-Chor“ (München), Kathleen Cronie von „Loud and Proud“ (Edinburgh) und Olga Rubtsova von „Qwerty Queer“ (Odesa) lernten wir per Zoom drei Lieder in unseren drei verschiedenen Sprachen – darunter auch den Song „Stonewall“.

„Stummgeschaltet per Zoom musste zwar jede*r für sich singen, denn wegen der Zeitverzögerung ist ein echter Chorgesang per Zoom nicht möglich. Doch dank den Chorleiterinnen wuchsen wir an den drei Sonntagen im Februar, März und April trotzdem zu einer Chorgemeinschaft zusammen“, sagt Samantha Seymour, die die Idee zu dem Projekt hatte. Und auch mit dieser Aktion erreichten wir Menschen, die sich sonst vielleicht nicht in einen „normalen“ Chor getraut hätten. Schließlich konnte durch die Stummschaltung niemand hören, wenn jemand mal musikalisch daneben lag. Am Ende entstanden zwei begeisterte Projektvideos.

Überwältigendes Echo

Das Feedback auf die beiden Projekte war großartig: Jeweils weit über 100 Menschen aus den drei Ländern machten mit. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Abwechslung und Solidarität in der Krise war offenkundig. Denn in Pandemiezeiten haben und hatten es LGTBIQ*-Menschen oft besonders schwer. Die einen saßen rund um Feiertage wie Weihnachten und Ostern wochenlang alleine zu Hause, weil Kontakte in Innenräumen entweder gar nicht oder wie in Bayern nur mit der „Kernfamilie“ erlaubt waren. Andere waren aus finanzieller Not gezwungen, sich bei intoleranten, homophoben Verwandten einzuquartieren.

Das traf besonders auf LGBTIQ* in der Ukraine zu: Ihre Familien akzeptieren ihre Lebensweisen und ihre Identitäten oft nicht, sodass sie sie dort verstecken oder ganz aufgeben. Noch schlimmer sieht es in der Öffentlichkeit aus: Rechtsextreme Gruppen haben während der Pandemie häufig Anschläge auf LGBTIQ*, ihre Treffpunkte und Organisationen, und natürlich auch auf Prides verübt. Bars und Queer Homes in Odesa und Charkiw wurden angegriffen. Beim CSD in Odesa haben die Angreifer*innen im Sommer 2020 mehrere Menschen verletzt, während die Polizei tatenlos zusah.

Sabrina strecht den Lockdown. Foto: privat.

Dass wir die Wut und Hilflosigkeit darüber in positive Gefühle der Solidarität und des Miteinanders umwandeln konnten, erfüllt uns mit Stolz. Uns wurde klar: Am Ende ist es die Liebe zu unserer internationalen Familie, die uns aus Angst, Wut und Depression wieder herausführt. Oder um mit einem weiteren Lied aus dem Projekt zu sprechen: „Love is Love is Love is Love“.

Heute wieder was mit Kunst? Wir waren in den vergangenen Tagen kreativ unterwegs mit Graffiti- und Zines-Workshop. Tatsächlich steht heute wieder Kunst auf unserem PrideWeek-Programm, aber heute werden wir nicht selbst aktiv, sondern dürfen zuschauen und staunen. Herzlich willkommen in der virtuellen Ausstellung: „(I am not) Sensitive Content“

von Sandra Höstermann-Schüttler

Organisiert wurde dieses PrideWeek-Event von Munich Kyiv Queer und es versammelten sich etwa 40 Teilnehmende vor ihren Rechnern, um das Werk von vier queeren Künstler*innen aus der Ukraine kennenzulernen.

Einleitend gab es Grußworte von Dmytro Shevchenko, dem Konsul vom Generalkonsulat der Ukraine in München, der die beispielhafte Kooperation zwischen München und Kyjiw lobte und berichtete, dass Menschen in der Ukraine die Ereignisse in Deutschland mit Interesse verfolgen, da wir hier schon einen weiten Weg im Kampf für LGBTIQ*-Rechte hinter uns haben und die Ukraine davon lernen kann.

Anatoliy Belov, „Kissing Jesus“

In der Ukraine sei die Situation nicht perfekt, verbessere sich aber von Jahr zu Jahr. Er warb um Verständnis für die Situation in der ukrainischen Gesellschaft, die viele Jahre sowjetischer Propaganda hinter sich hat und wo die Kirche auch heute noch einen großen Einfluss ausübt. Für ihn ist Kunst die beste Art, Gedanken zu transportieren. Kunst hilft uns dort, wo Sprache nicht mehr weiterkommt und die LGBTIQ*-Community kann Kunst nutzen, um ihre Signale an die Gesellschaft zu senden.

Der Mut in der Kunst

Dominik Krause, Stadtrat in München, sprach über die lange Tradition der Kooperation zwischen München und Kyjiw. Für ihn hat die Ausstellung keine expliziten politischen Forderungen, es gehe vielmehr um die eigene Identität und die Frage, was es für die Künstler*innen bedeutet, sich damit auseinanderzusetzen. Aber sie weise, ohne es explizit zu benennen, auf die Rechte von LGBTIQ* hin, ja mehr noch, sie schließt an eine Diskussion an, die unter dem Kampfbegriff „Verbot homosexueller Propaganda“ immer wieder geführt werde, zuletzt mit Blick auf die Situation in Ungarn, davor in Russland.

„Propaganda ist in Deutschland ein stark aufgeladenes Wort. Wenn man es im Duden nachschaut, liest man dort: ‚Systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o. ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen.‘ Und damit ist auch klar, worauf extreme Rechte oder religiöse Fundamentalist*innen hinaus wollen: LGBTIQ* zu einer Idee, einer Meinung zu machen, weil allein ihre bloßige Existenz nicht in ihr Weltbild passt. Die Ausstellung regt dazu an, darüber nachzudenken, indem sie zeigt, wie allein die künstlerische Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, mit sexueller Identität, mit Queerness die Künstler*innen zu ‚Sensitive Content‘ oder eben auch zu ‚Propaganda‘ werden lässt. Sie zeigt, dass es eben nicht oder zumindest nicht nur um Ideen, um Meinungen geht, sondern letztendlich um das eigene Sein.“ Krause bewundert den Mut der Künstler*innen, solche Kunst in der Ukraine zu wagen.

Die Kuratorin dieser Ausstellung, Kateryna Pidhaina, betonte, dass die Künstler*innen an der Front stehen, Risiken eingehen und viel Aufmerksamkeit in der Gesellschaft bekommen – positive wie negative – und das erfordert Mut. Die Heteronormativität macht es schwer, andere Lebensweisen zu sehen und die sozialen Medien nutzten heute andere Möglichkeiten, Körperlichkeit darzustellen, als wir es von den Museen kennen.

Bühne frei für Queerness

Das Projekt „(I am not) Sensitive Content“ sollte ursprünglich offline/analog durchgeführt werden, findet nun jedoch online statt. Die Kunstwerke sowie Informationen über die Künstler*innen dieser Ausstellung finden sich hier. Aber natürlich kamen auch die Künstler*innen selbst zu Wort.

Anatoliy Belov freut sich, dass der Pride Month in der Ukraine jedes Jahr größer wird, sieht aber die zunehmende Kommerzialisierung kritisch. Zu seinen Werken hat er sich von queeren Künstler*innen in Deutschland und Österreich inspirieren lassen und thematisiert in ihnen Diskriminierung und Ungleichheit. Er möchte sich damit Gehör verschaffen und mit Vertreter*innen der Community ins Gespräch kommen.

Neben den Zeichnungen, die in dieser Ausstellung zu sehen sind, nutzt er auch andere Medien und Plattformen, macht zum Beispiel Popmusik und arbeitet aktuell an einem Drehbuch für einen Horrorfilm über die Gay Community, die in der Ukraine, so sieht es Belov, selbst oft sehr patriarchalisch und diskriminierend daherkomme gegenüber weniger privilegierten Gruppen in der LGBTIQ*-Gemeinschaft.

Maria Kulikovska, „Aquarell auf Immigrationspapieren“

Maria Kulikovska erstellt ihre Zeichnungen auf Immigrationspapieren, also auf realen Dokumenten aus ihrem eigenen Leben und ihrer Migrationsgeschichte. Es geht in ihrem Werk um Grenzen, die Befreiung ihres Körpers und eine Analyse ihres Privatlebens. Sie stammt ursprünglich von der Krim, hat vor einigen Jahren in Schweden eine Frau geheiratet und lebt nun in Kyjiw. Sie hat Architektur studiert und schon immer gemalt, aber ihre Werke bisher nie gezeigt.

Kunst als Therapie

Ihre Aquarelle sind für sie sehr sensitiv. Die dargestellte Liebe, der Hass und ihre ganzen Werke sind ein Fluss über das Leben und es fällt ihr schwer, dies in verbaler Form auszudrücken. Sie wünscht sich, dass sie sich selbst versteht. In der Ukraine kennt die künstlerische Gesellschaft sie nicht wirklich. Ihre Werke sind sehr persönlich. Sie malt Dinge, die sie erlebt hat.

Kinderalbum, „Kommunalarbeiterin“

Kinderalbum arbeitet anonym und malt Dinge, die nicht mit vielen Menschen geteilt werden können. Kinderalbum lebt in einer sehr konservativen Stadt und fürchtet, dort erkannt zu werden und hat Angst vor negativen beruflichen Konsequenzen. Die Künstlerin hofft, die Arbeiten eines Tages offen präsentieren zu können und vielleicht sogar davon zu leben. Das Werk soll die Sinne der Zuschauer*innen ansprechen, die Inhalte sind sehr sensitiv.

Kleidung stigmatisiert

Ihre Zeichnungen zeigen Menschen in Berufen, die mit bestimmten Vorurteilen in der Gesellschaft verbunden sind und die ein Doppelleben führen, um ihre sexuelle Identität auszuleben. Ihr Beruf zwingt diese Menschen dazu, ein spezielles Aussehen zu haben, weshalb die Zeichnungen nackte Menschen zeigen, weil Kleidung stigmatisiert und uns einschränkt.

Kateryna Ermolaeva, „Introtourist“

Kateryna Ermolaeva hat das Fotoprojekt „Introtourist“ erstellt, wo sie die Grenzen von Geschlecht/Gender auslotet. Sie hat für dieses Projekt eineinhalb Monate in einem Hotel gelebt und es als einen anonymen Ort kennengelernt, an dem Menschen ihr wahres Ich entdecken können. Sie hat dort Menschen beobachtet, die ein Doppelleben führen und dadurch die Inspiration für dieses Projekt gewonnen. Ihr Fotoprojekt portraitiert vier fiktive Personen, die jeweils eine Nacht in diesem Hotel verbringen und in dieser Nacht ihr zweites Ich ausleben, das sie sonst vor der Welt verbergen. Die Protagonisten sind keine realen Menschen, ihre Geschichten hat Kateryna für dieses Projekt „geschaffen“, sie enthalten aber auch Teile von ihr selbst.

In der anschließenden Diskussion berichteten die Künstler*innen unter anderem über verschiedene Reaktionen, die sie zu ihrem Werk schon erlebt haben, zum Beispiel zu Ausstellungen, die wieder geschlossen wurden, Facebook-Accounts, die gesperrt wurden oder explizite negative verbale Reaktionen von Ausstellungsbesucher*innen.

Kann Kunst also die Gesellschaft verändern?

Wir hoffen es. Über die Kunst können wir der Gesellschaft individuelle Schicksale nahebringen und so das große Ganze angehen. Kunst beginnt dort, wo Sprache endet und es sind vor allem Emotionen, die die Kunst transportiert, die die Gesellschaft berühren, aufrütteln und vielleicht Stück für Stück besser machen können.

Das EMU Edinburgh Munich Ukraine Three City Chor Meetup nach Stas Mishchenko

Du hast Lust zu singen, aber der Lockdown verhindert es? Du möchtest Menschen aus anderen Ländern kennen lernen, kannst aber nicht reisen? Dann haben wir das Richtige für Dich: unser internationales EMU Edinburgh München Ukraine Drei-Städte-Chor-Meetup mit Sänger*innen aus München, Edinburgh und Odesa.

An drei Sonntagen treffen wir uns, um gemeinsam über Zoom Lieder in Englisch, Deutsch und Ukrainisch einzuüben. Die Teilnahme ist frei. Hier alle Infos:

Wann wird gesungen?

An drei Sonntagen am Nachmittag, nämlich dem 14. Februar, 14. März und 11. April jeweils von 16 Uhr bis 18.30 Uhr, natürlich inklusive Pause. Plus geselliger Teil im Anschluss.

Wo wird gesungen?

Zu Hause auf der Couch, am Schreibtisch oder auch bei Chorfreund*innen, wenn das in deinem Land erlaubt ist.

Wer darf mitsingen?

Alle LGBTIQ*-Sänger*innen und Allies/Freund*innen mit und ohne Chorerfahrung.

Wie kann ich mich anmelden?

Hier ist das Anmeldeformular. Wenn du es ausfüllst, erhältst du von uns die Einladungen zu den Chorproben. 

Der EMU ist das Maskottchen des Meetups nach den Anfangsbuchstaben von Edinburgh, München und Ukraine. So ein EMU kann sicher auch singen. Grafik: Stanislav Mishchenko

Was singen wir?

Drei leicht einzuübende Lieder mit einem Bezug zu LGBTIQ*-Themen, je ein Lied auf Englisch, Deutsch und Ukrainisch.

Wer organisiert das Ganze?

Ein Team um Samantha Seymour und Stephanie Hügler von der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer gemeinsam mit den Chorleiterinnen des Münchner Regenbogenchors, von Loud & Proud in Edinburgh und Qwerty Queer in Odesa.

Wer leitet die Chorproben?

Drei erfahrene Chorleiterinnen aus Bayern, Schottland und der Ukraine, nämlich Mary Ellen Kitchens aus München, Kathleen Cronie aus Edinburgh und Olga Rubtsova aus Odesa.

In welcher Sprache wird geprobt?

Wir proben auf Englisch. Für die ukrainischen Sänger*innen gibt es gegebenenfalls eine Übersetzung.

Welche technischen Voraussetzungen funktionieren am besten?

Du brauchst einen Laptop, ein Tablet oder ein Handy mit einer möglichst stabilen Internetverbindung (am besten per LAN). Um die Tonqualität zu verbessern, kannst Du ein externes Mikrofon und einen Kopfhörer verwenden, falls vorhanden. Die Software Zoom selbst ist kostenlos und leicht zu verwenden. Wir schicken Dir vor jeder Probe einen Link, über den du dich unkompliziert einloggen kannst. Ab einer Viertelstunde vor Probenbeginn bieten wir technische Unterstützung an.


Mehr EMU? Dann mach mit beim Three City Sports Challenge! So bleibst Du den Winter über in Bewegung und kommst gesund durch den Lockdown. Mehr hier


Wie laufen die Chorproben ab?

Wir üben eine Stunde mit einer Chorleiterin, dann gibt es eine kleine Pause. Danach proben wir ein zweites Lied mit einer anderen Chorleiterin eine Stunde lang. Anschließend können wir uns länderübergreifend weiter kennenlernen.

Was ist, wenn ich an einem Termin keine Zeit habe?

Das ist in Ordnung, denn bei uns ist einfach mal mitmachen und dabei sein alles. 

Kann man über Zoom überhaupt zusammen singen?

Wegen der Latenzzeit ist ein gemeinsames Singen wie sonst im Chor leider nicht möglich. Es ist aber gut möglich, neue Stücke zu lernen, denn die Chorleiterin kann deine Stimme vorsingen oder vorspielen. Außerdem gibt es auch Lern- sowie Backing- Tracks mit Deiner eigenen und den anderen Stimmen, sodass Du die Harmonien wahrnehmen und dazu singen kannst.

Was ist, wenn ich lange nicht mehr gesungen habe und daher unsicher bin?

Auch das ist ok, denn erstens hört man dich über Zoom in der Regel nicht beim Singen, weil alle einzelnen Sänger*innen stumm geschaltet sind, und zweitens geht es bei uns ums Erlebnis, nicht ums Ergebnis.

Ich kann nicht vom Blatt singen oder keine Noten lesen. Wie soll ich die Lieder lernen?

Die Chorleiterin wird die einzelnen Stimmen langsam vorsingen oder -spielen. Zudem bereiten wir für jedes Lied Aufnahmen vor, die du dir idealerweise schon vor den Proben (und danach) anhören kannst. 

Wie soll ich die Aussprache der Lieder in den Fremdsprachen lernen?

Die Chorleiterinnen werden die Texte langsam vorsprechen. Wir haben zudem Aufnahmen mit von Muttersprachler*innen eingesprochenen Texten, sodass du dich vorbereiten kannst.

Gibt es ein Ziel?

Am Ende der drei Proben laden wir euch ein, euch beim Singen per Smartphone-Video aufzunehmen. Das werden wir dann zusammenschneiden und als Chor-Video zum Beispiel bei den virtuellen Prides dieses Jahr zeigen. Die Teilnahme ist auch hier komplett freiwillig. 

Was haben wir davon, dass wir länderübergreifend singen?

Die Various Voices Festivals zeigen uns immer wieder, wieviel Spaß es macht, Sänger*innen aus anderen Ländern kennen zu lernen! Wir hoffen außerdem, dass sich so Kontakte ergeben, die auch nach Projektende weiter bestehen und uns irgendwann vielleicht ein gemeinsames Treffen ermöglichen.

Die LGBTIQ*-Sänger*innen, die in der Ukraine mit Intoleranz leben müssen, erfahren durch dieses Projekt, dass wir eine weltweite Community sind, die zusammenhält. Und natürlich macht Singen einfach immer Spaß und ist gesund!

Wann: 14. Februar, 14. März, 11. April, jeweils 16 Uhr bis 18.30 Uhr
Kontakt: choir@MunichKyivQueer.org
Veranstaltende: Münchner Regenbogenchor, Loud & Proud, Edinburgh, Qwerty Queer, Odesa, CSD München, Munich Kyiv Queer, Kulturreferat der Stadt München

Der EMU Edinburgh Munich Ukraine Three City Challenge nach Stas Mishchenko

Du willst den Winter über in Bewegung bleiben, brauchst aber noch ein klein bisschen Motivation? Dann bist du bei uns richtig!

Mit unseren Freund*innen von LEAP Sports in Edinburgh, neben Kyjiw Partnerstadt von München, laden wir Dich zum sportlichen “Three City Challenge” ein. Mach mit! Mehr EMU? Wer gerne singt, klickt hier.

Alles ist erlaubt

Wir wollen mit dem Projekt die Community im Lockdown unterstützen. Denn durch die Schließung von Sportplätzen, Fitnessstudios und Schwimmbädern haben viele von uns weniger Kontakt zu Menschen und bewegen sich schlicht zu wenig. Deshalb sollten wir doch etwas für unsere körperliche und psychische Gesundheit tun. Findet Ihr nicht?

Der Challenge steht allen offen und ist auch so konzipiert, dass wirklich jede* und jeder* teilnehmen kann. Wir begeistern uns für jegliche Sport- und Bewegungsarten – von Ballett bis zu Yoga und Zorbing.

Alle können sich versuchen

Es zählt auch jedes Niveau: Du brauchst also nicht fit, leistungsfähig oder sportlich sein, um mitzumachen, weil nur du selbst dein Ziel bestimmst.

Der EMU ist das Maskottchen des Three City Challenge nach den Initialen von Edinburgh, München und Ukraine. Der Vogel kann echt schnell rennen. Grafik: Stanislav Mishchenko

Vielleicht hast du vor, ein bestimmtes Trainingsprogramm zu absolvieren, womöglich möchtest du einfach mal deine Couch verlassen oder weg von deinem Schreibtisch im Home Office. Wie auch immer: Es geht darum, dranzubleiben! 

Wie es funktioniert?

  • Melde dich an, indem du das hier verlinkte Formular ausfüllst.  
  • Tritt unserer geschlossener Facebook-Gruppe bei. Wir laden dich ein, wenn du dich über obigen Link anmeldest. Und/oder folge unserem Instagram-Account mkq_sport.
  • Sag uns, was du dir für den Challenge vornimmst.
  • Trainier regelmäßig zwischen 1. Februar und Ende April.
  • Halt uns auf dem Laufenden, wie es dir mit dem Training geht, indem du mindestens einmal die Woche ein Bild auf Facebook und/oder Instagram hochlädst.

Damit die Motivation hoch bleibt, fordern wir Menschen der LGBTIQ*-Community aus München, Kyjiw und Edinburgh auf, den Challenge gemeinsam anzupacken. Wenn du woanders lebst und auch mitmachen magst, bist du natürlich herzlich willkommen.

Kalorien zur Belohnung

In der Facebook-Gruppe und auf Instagram können wir uns den ganzen Challenge über austauschen, ermutigen und gegenseitig antreiben. Alle, die bis zum Ende mindestens achtmal posten, erhalten danach ein speziell gestaltetes Zeugnis.

Und sie nehmen automatisch an der Verlosung eines Preises teil: Ja, als Gewinn winken Leckereien aus den drei Partnerstädten, damit ihr gleich weiter sporteln könnt. Viel Spaß!

Wann: 1. Februar bis 30. April 2021
Kontakt: sport@munichkyivqueer.org
Veranstaltende: LEAP Sports, CSD München, Munich Kyiv Queer, Kulturreferat der Stadt München

The EMU Edinburgh Munich Ukraine Three City Challenge fesat. Stas Mishchenko

Do you want to keep moving this winter? But you need a bit of extra motivation to #BeatLockdownLethargy? We at Munich Kyiv Queer are running a „Three City Challenge“ with our friends from LEAP Sports in Edinburgh, and invite you to take part. More EMU? If you like to sing, click here.

Everything goes!

By running our Three City Challenge, we want to support our community through these difficult lockdown times. Since our sports fields, fitness studios and swimming pools were closed due to Corona, many of us have been cut off from the places we train and the people we train with.

On top of this, the physical distancing measures mean that we’re meeting up with fewer friends, less frequently.

For the sake of our physical and mental health as individuals, as well as for our cohesion as a community, we are convinced that it’s never been more essential for us to help each other to #KeepMoving #StayMotivated and #GetConnected.

Everyone join in!

The challenge is designed for everyone: for all types of sport, exercise, and activity, from athletics to zumba, ballet to yoyo-ing, over curling, kettlebells and quidditch, at all ability levels. You really don’t need to be fit, sporty or active to join and take part, because you set the task and the bar, and the challenge is to stick at it and keep going.

The EMU is the mascot of the Three City Challenge after the initials of Edinburgh, Munich and Ukraine. The bird can run really fast. Graphics: Stanislav Mishchenko

Maybe you want to do a Couch to 5k, or maybe you just want to get up off the couch at least once a day! Maybe you want to try out a different online workout each week, or maybe your goal is simply to exercise regularly.

It’s all very simple. Here’s how it works:

  • Sign up by filling out the form here  
  • Join our private facebook group (we’ll invite you to join once you’ve signed up) or follow our instagram account mkq_sport
  • Tell us what you plan to do for the challenge
  • Stick at it from February 1 (or whenever you join) until the end of April 
  • Keep us up to speed about your progress by sending us a post or a picture once a week.

In order to help us all stay motivated, we’re inviting members of the LGBTIQ*-community in the three sister-cities Munich, Kyiv and Edinburgh to take part, complete the challenge together and support each other as a virtual community.

Calories for a win

Of course, if you live elsewhere but still want to join in, you’re welcome too.

Everyone who sends in at least eight posts to our Facebook group or Instagram channel before the end of the challenge will receive a specially designed certificate and be entered into a draw to receive a prize of themed goodies from the three cities.

When: 1 February to 30 April 2021
Contact: sport@munichkyivqueer.org
Organised by: LEAP Sports, CSD Munich, Munich Kyiv Queer, Cultural Department of the City of Munich