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Mit dem Krieg hat sich alles dramatisch verändert – eine Geschichte aus Lwiw

18.06.2022 | cb — Keine Kommentare
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Wir helfen! Munich Kyiv Queer und die NGO „Du bist nicht allein“ unterstützen ukrainische LGBTIQ* in Not. Und das alles mit Eurer Hilfe!

Eure Spenden wirken Wunder, retten Menschen im Kriegsgebiet, helfen ihnen zum Beispiel, sich an neuen, sicheren Orten niederzulassen. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte dieses schwulen Paares aus der Ostukraine. Die beiden verstecken sich nicht und erzählen uns hier ihre Geschichte.

„Mein Name ist Denys; ich bin 21 Jahre alt. Ich komme aus der Region Luhansk. In den vergangenen vier Jahren habe ich in Charkiw gelebt und dort studiert. Ich lebe mit meinem Freund zusammen.

Vor der russischen Invasion führte ich ein ganz normales, friedliches Leben. Ich habe studiert, in einem Callcenter gearbeitet und viel Zeit mit meinem Freund und meinen Freund*innen verbracht. Ein Jahr lang habe ich außerdem in der Schule als Nachhilfelehrer gearbeitet.

Collage der NGO „Du bist nicht allein“

Als alles begann, lebte ich in einem Wohnheim. Als die ersten Explosionen zu hören waren, lag ich noch wach. Zuerst dachte ich, das sind Feuerwerkskörper, aber dann fiel mir auf, dass die Fenster wackelten. Und das konnte ja nicht sein. In den Nachrichten las ich, dass die Russen einmarschiert waren. Zwei Tage nach dem Angriff zogen mein Freund und ich von Charkiw nach Pokotylowka zu Verwandten.

Viele stehen an

Dann brachten mich meine Eltern in die Region Luhansk. Und von dort bin ich dann nach Lwiw gezogen. Seitdem hat sich alles dramatisch verändert. Ich kann meine Freund*innen nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihnen durch in den Parks und Straßen von Charkiw spazieren. Ich habe meinen geliebten Job verloren, ich sehe meine Familie nicht mehr.

Als wir uns ohne Wohnung und Arbeit in Lwiw wiederfanden und unser Geld langsam zur Neige ging, mussten wir uns um finanzielle Unterstützung bemühen. Zufällig stieß ich in den sozialen Medien auf einen Post der NGO „You Are Not Alone“, in dem stand, man könne, brauche man Hilfe, diesen kurzen Fragebogen ausfüllen. Wir mussten ein wenig warten, denn das tun natürlich viele.

Aber ein paar Tage später erhielt ich eine positive Antwort, und wir bekamen Geld. Zunächst bekamen mein Freund und ich jeweils 1000 UAH, und zehn Tage später weitere 500 UAH. Insgesamt also 3.000 UAH. Wir brauchen das Geld für Lebensmittel, Körperpflege und die Wohnung. Jetzt versuchen wir, einen Job zu finden.

Eure Arbeit ist großartig. Hier in Lwiw fühlen wir uns mehr oder weniger sicher. Ich möchte Euch allen, allen Spender*innen, danken. Es ist sehr gut, dass es Organisationen gibt, die Menschen helfen, die in solch schwierigen Zeiten Unterstützung brauchen.“

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