PRIDE WEEK Die hässliche Fratze des Wladimir Putin!
PROTESTPARADE Zum diesjährigen CSD hat sich Naomi Lawrence etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Für die Kontaktgruppe Munich Kiev Queer hat die Künstlerin eine Art Putin-Panzer gebaut, der am 13. Juli durch Münchens Straßen rollt. Die Botschaft: Auf dem Weg zur Macht überfährt Russlands Präsident alles, was sich ihm entgegenstellt. Der Mann benimmt sich wie ein Heuchler. Wladimir Putin, Russlands Präsident, geht es um Moral und Anstand. Doch wie moralisch ist sein Handeln? Tschetschenien, der Umgang mit der Opposition, Journalisten und nicht zuletzt mit den Lesben, Schwulen und Transgender in seinem Land werfen Fragen auf. Vermeintlich um Kinder zu schützen, stützt der ewige Präsident ein Gesetz, das „Homosexuellen-Propaganda“ verbietet. Vor wenigen Tagen hat es das Parlament, die Duma, nach dritter Lesung verabschiedet. Und Russlands Kinder will Putin vor dem Zugriff gleichgeschlechtlicher Paare aus dem Westen bewahren. Auch Gotteslästerung ist demnächst illegal – oder Putin-Lästerung? Naomi Lawrence hat es satt zuzusehen. „Dieser Mann tritt die Menschenrechte mit Füßen und maßt sich an, über Moral zu sprechen“, sagt die Münchner Künstlerin, die sich in der Kontaktgruppe Munich Kiev Queer engagiert. Im Mai war sie auch beim Pride in Kiew. „Mich macht das wütend.“ Und sie handelt. Für die Politparade des CSD hat Lawrence einen „Putin-Panzer“ entworfen: Russlands Präsident überrollt, was ihm im Weg steht. Über die Gestaltung schweigt sie noch. „Das soll bis zum 13. Juli ein Geheimnis bleiben.“ Der Münchner CSD steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Wir wählen: Gleiche Rechte und Akzeptanz!“ Die Wahlen im Bund und in Bayern stehen an, 2014 auch die Kommunalwahlen für München. Die Veranstalterinnen und Veranstalter des Christopher Street Day wollen Münchens Szene dazu mobilisieren, zur Wahl zu gehen und den Parteien ihre Stimme zu geben, die tatsächlich für ihre Interessen eintreten.
Naomi Lawrence (l.) war im Mai beim Pride in Kiew. Nichtstun und abwarten – das ist nicht ihre Sache.