“Ich werde bis zum Ende bei Euch bleiben”
Emin stammt ursprünglich aus Aserbaidschan. Vor Jahren kam er in die Ukraine, um zu arbeiten. Nach einem schwierigen Coming-out hat er hier die Liebe seines Lebens gefunden, Vlad. Und er hat Menschen kennengelernt, die ihn so akzeptieren, wie er ist. Niemals würde Emin aus dem Land fliehen – obwohl er könnte. Ein Portrait von Evgen Lesnoy.
Wer glaubt, dass in der Ukraine nur Ukrainer*innen leben, täuscht sich. Anders als es uns die russische Propaganda glauben lassen will, gibt es in unserem Land keine Zwangs-Ukrainisierung. Selbst Russisch sprechen im zweiten Jahr des Krieges selbstverständlich noch immer viele Menschen in den östlichen und südlichen Teilen der Nation.
In der Ukraine leben viele Menschen, die hierher kamen, um zu arbeiten. Sie stammen aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Und obwohl viele von ihnen keine ukrainischen Staatsbürger*innen sind, ist die Ukraine ihr Heimatland. Trotz des Krieges sind viele von ihnen geblieben, wie Emin.

Als Emin kennen ihn all seine Verwandten. Er ist 42 Jahre alt und Bürger Aserbaidschans. Allerdings lebt Emin nun schon seit über 15 Jahren in der Ukraine, in Kyjiw, um genau zu sein, den Außenbezirken der Hauptstadt.
Emin hatte sein Coming-out in der Ukraine. Er hat davor in der alten Heimat, auch in Moskau, wo er vor langer Zeit gewohnt hat, immer wieder versucht, sein Homosexualität zu unterdrücken. Aber man kann eben nicht gegen seine Natur leben.
Vald und Emin lernen sich beim Haareschneiden kennen
In der Ukraine hat er seine große Liebe gefunden. Vladik lernte er kennen, als der zum Haareschneiden kam. Denn Emin ist Friseur, obwohl er ganz früher mal Koch gelernt hat.
Seine Erfahrung in der Küche kam ihm in den ersten Monaten des Krieges zugute. Aber dazu gleich mehr.
Sie haben alle auf den Krieg gewartet. Keiner wollte glauben, dass er wirklich kommt, aber alle haben darauf gewartet. Emin und Vlad hatten, wie viele andere auch, ihre Koffer gepackt; sie standen im Flur.
Aber weder Vlad noch Emin machten dann von ihnen Gebrauch. Vom ersten Tag an, als die russischen Panzer auf Kyjiw zurollten, nur 15 Kilometer entfernt, beschloss das schwule Paar: Das ist unser Zuhause. Hier wollen wir bleiben.
Für das ganze Hause fing Emin plötzlich an Fladenbrot zu backen, wie er es von seiner Mutter gelernt hatte
In jenen Tagen organisierte der Wohnkomplex, in dem die beiden leben, seine eigene Territorialverteidigung. Waffen hatten sie zwar nicht, aber es war wichtig, Plünderer und Saboteure fernzuhalten. Vlad kommunizierte ständig mit verschiedenen ausländischen Medien, denn er spricht fließend Arabisch, Hebräisch und Englisch, und berichtete, was in Kyjiw vor sich ging: Dass die ukrainische Hauptstadt standhält und den Feind nicht reinlässt.
Emin nahm eine Schaufel und befestigte den Komplex zusammen mit den anderen. Und als die Geschäfte im Viertel schlossen, begann er, Brot zu backen. Freiwillige Helfer*innen brachten Mehl; mit den Nachbar*innen kneteten sie den Teig und machten Fladenbrote daraus, wie sie Emins Mutter in Aserbaidschan früher immer zubereitet hat.
Damals, im Februar 2022, als die russischen Truppen vor den Mauern Kyjiws standen, haben sie Emin oft gefragt: Warum gehst du nicht weg? Du bist kein Ukrainer und nicht wehrpflichtig. Warum bleibst du hier?
Emin hatte dafür nur eine Antwort: “Hier lebt Vladik, er ist mein große Liebe, mein Ehemann. Wie kann ich ihn verlassen? Wie kann ich Euch verlassen? Immerhin habt ihr uns alle aufgenommen. Ich habe nicht ein einziges homophobes Wort über uns gehört. Ich bin kein ukrainischer Staatsbürger, aber ich bin Ukrainer. Ein aserbaidschanischer Ukrainer. Ich werde bis zum Ende bei euch bleiben.”
In der Ukraine hat Emin eine neue Heimat gefunden, die er nicht verlassen will
Über ein Jahr ist vergangen und der Krieg hat sich von den Mauern Kyjiws entfernt. Im Sommer nahm sich Emin Zeit, in die Heimat zu fahren, um seine Mutter in Aserbaidschan zu besuchen. Und natürlich ist er zurückgekommen. Denn hier in der Ukraine hat er alles, was er zum Leben braucht: ein Zuhause und Menschen, die ihn so akzeptieren, wie er ist.
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HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier
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Hanna hat früh begriffen, dass sie eigentlich asexuell ist. Die 29-Jährige hat ihr Leben seitdem für sich ganz neu ausgerichtet. Die traumatischen Erlebnisse, die sie früher gemacht hat, bringt der Krieg allerdings wieder zurück. Unsere Kolumnistin Iryna Hanenkova hat Hanna getroffen.
Die Geschichte meines Lebens beginnt in Charkiw. Es ist die Stadt meiner Kraft, die Stadt meiner Träume, meine Alma Mater. Sie hat mich gelehrt, wie man lebt und überlebt, wie man liebt und kämpft. Heute kämpft das ganze Land in einem Krieg.
Mein eigener “Krieg” begann, als ich erkannte, dass ich anders bin, asexuell. Trotzdem versuchte ich, allen zu beweisen, dass ich “wie alle anderen” bin, um ja nicht aufzufallen. Das hatte Folgen.

Als ich die Kraft hatte, beendete ich eine Beziehung, die mir aufgezwungen war, und fühlte mich besser, körperlich natürlich und psychisch. Zu dieser Zeit begann ich, mich intensiv mit mir selbst zu beschäftigen.
Ich war etwa 16 oder 17 Jahre alt, als ich merkte, dass ich nicht an Sex interessiert war, sondern vor allem an Beziehungen zu Menschen. Ich beschloss, Artikel darüber zu lesen und erfuhr von Menschen, die romantische, aber keine körperliche Anziehung empfinden. Seitdem interessiere ich mich für die Themen Geschlecht und Sex, für die “Normen” und die “Ausnahmen”, die die Gesellschaft für uns festgelegt hat.
Endlich lernte ich mich selbst kennen, baute Grenzen und Beziehungen auf, die für mich und meine Lieben angenehm waren. Ich erkundete die Welt und öffnete mich ihr so weit wie möglich nach all der Gewalt, die ich erlebt hatte.
Ich baute eine Mauer auf
Während des Krieges verschlechterte sich mein Zustand. Wie mir meine Psychotherapeutin erklärte, reagiert mein Gehirn schmerzhaft auf jede Form von Aggression und Gewalt, sowohl auf direkte wie indirekte (z. B. in den Nachrichten). Infolgedessen wurde ich empfindlicher für die Reize um mich herum. Und meine Grenzen, die ich im Laufe der Jahre zum Selbstschutz aufgebaut hatte, glichen bald einer Steinmauer. Ich war starr und unfreundlich.
Ich hatte Stress, den Job zu verlieren, Angst um mein Leben …
Hinzu kamen Belästigungen auf der Straße, die mich schließlich zum Schweigen brachten. Die Anmache von Männern vertieften meine Abneigung gegen mich selbst, meinen Körper und alles, was in irgendeiner Weise mit Sexualität zu tun hatte.
Mein Leben als Asexuelle und die Auseinandersetzung damit dauern schon seit meiner Kindheit an. Wenn ich mich selbst damals analysiere, fallen mir Episoden auf, die darauf hindeuten. Ich glaube heute, dass es normal ist, asexuell zu sein, nicht nur körperliche Freuden zu bevorzugen, sondern auch emotionale, intellektuelle usw. Das war für mich immer die Norm.
Im Laufe der Jahre habe ich Situationen erlebt, in denen meine Grenzen verletzt wurden. Und ich glaube, da bin ich nicht die Einzige. Es ist wichtig, darüber zu sprechen, damit es nicht nur eine traumatische Erinnerung bleibt, sondern in das Leben eingewoben wird und uns stärker macht.
Das Rascheln der Blätter beruhigt mich
Jetzt, mitten im Krieg, helfen mir Dinge, die die Sinne ansprechen, mich zu erden: Gerüche, Berührungen, Geschmäcker, visuelle Eindrücke. Das kann zum Beispiel das Lesen bei Kerzenschein sein. Oder der Sonnenaufgang draußen, wenn das leise Rascheln der Blätter oder das Zwitschern kleiner Vögel zu hören ist.
Und natürlich glaube ich an den Sieg unseres Landes und daran, dass jede*r Einzelne von uns wichtig ist, egal wo und wie wir sind.
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Stas hat seine Heimatstadt Kramatorsk des Krieges wegen verlassen. Besser ist sein Leben seitdem nicht geworden: Die Flucht trat er mit seinem Bruder an, der ihn ablehnt, weil er schwul ist. In Butscha traf er auf einen homofeindlichen Peiniger aus der Schulzeit. Sein Freund floh nach Polen und seinen Job hat Stas inzwischen auch verloren. Jetzt fragt er sich, wie das alles weitergehen soll. Unsere Korrespondentin Iryna Hanenkova hat mit Stas gesprochen.
Mein Name ist Stas. Ich komme aus Kramatorsk. 2014 schon habe ich diese Stadt mehrere Monate unter russischer Besatzung erlebt. Als Russland am 24. Februar 2022 seinen Krieg gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine begann, war ich also bereits vorbereitet auf das, was da kommt.
Mein Freund, heute Ex-Freund, lebte zu Beginn des Krieges in Butscha. Ihr kennt die Stadt aus den Nachrichten. Da ich mir nicht vorstellen wollte, was er dort durchgemacht hat, habe ich ihn bis heute nicht gefragt, was dort geschah. Er will auch nicht wirklich darüber sprechen; ich kann ihn gut verstehen.

Aber eines ist mir doch im Gedächtnis geblieben von dem, was er erzählt hat. Als er aus dem Luftschutzkeller kam, um nach Essen zu suchen, verlor er schnell wieder seinen Appetit, weil es überall nach verbrannten Leichen stank.
Im April 2022 beschlossen mein Bruder, seine Familie und ich, Kramatorsk zu verlassen. Gott sei Dank gab es zu dieser Zeit technische Probleme mit den Geldautomaten, so dass sich vor ihnen lange Schlangen bildeten. Ich stand lange an, um Geld zu holen, und wir kamen zu spät zum Bahnhof. An diesem Tag schlug eine Rakete in den Zug ein und tötete 30 Zivilist*innen. Über Hunderte Verletzte waren es. Vielleicht erinnert Ihr Euch. Ich hatte einfach Glück.
Vorwürfe, Streit, Demütigungen
Mein Bruder und ich kommen nicht gut miteinander aus. Er ist nicht glücklich damit, dass ich schwul bin. Nachdem wir nach Dnipro geflohen waren, begann ein Monat voller Erniedrigungen. Ich lebte in einem separaten Zimmer, das ich kaum verließ, und kommunizierte nicht mit ihm und seiner Frau, weil wir immer gleich zu streiten begannen. Ich beschloss, auszuziehen, denn ich fühlte mich verfolgt. Ich bildete mir ein zu hören, wie sie über mich tuschelten, obwohl sie gar nicht zu Hause waren.
Ich ging nach Butscha zu meinem Freund. Hier wohnten wir bei einer Klassenkameradin mit ihrer Familie und – Anton. Anton ist ein Freund des Ehemanns meiner Freundin, und Anton ist ausgerechnet der Typ, der mich in meiner Schulzeit mit seinen Freund*innen nach der Schule verfolgte, mich schlug und verspottete.
Die ersten Wochen waren echt hart: Wieder wurde ich daran erinnert, wer ich war. Die Angst aus meiner Kindheit lähmte mich, machte mich still. Aber mit der Zeit fanden wir zu einem einvernehmlichen Miteinander, obwohl er unerträglich blieb.
Eine Freundin überlebte nur knapp
Mit Einbruch des Winters wurde alles noch schwieriger: Ich verlor meinen Job wegen der ständigen Stromausfälle. Ich brauchte dringend warme Kleidung, denn in meinen Koffer hatte ich in der Panik nichts Passendes eingepackt. Mein Freund floh nach Polen. Ich musste ab sofort ganz allein mit Anton auskommen.
Neulich erst hat das russische Militär wieder meine Heimatstadt Kramatorsk bombardiert und Wohngebäude zerstört. Eine Freundin ist wie durch ein Wunder am Leben; eine Rakete hat ihr Haus getroffen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird, wie ich weiterleben kann, was morgen passieren wird und wie diese Geschichte enden wird. Solange dieser Krieg weitergeht…
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Les hat die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn verlassen. Anfangs haben sie sich dafür geschämt, denn viele Landsleute fanden die Entscheidung gar nicht gut. Heute verstehen sie, dass nicht alle Menschen kämpfen können. Les leistet einen Beitrag im Ausland. Unsere Kolumnistin Iryna Hanenkova hat mit Les gesprochen.
Ich bin Les (they/it/their), 20 Jahre alt. Ich bin eine non-binäre, polyamore, sexuell freie Person aus Charkiw.
Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist über ein Jahr vergangen. Ich bin ein paar Wochen nach Kriegsbeginn ins Ausland gegangen. Und Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie viele Leute mich als Verräter*in bezeichnet haben. Ich hätte meine Familie im Stich gelassen, schaute nur nach mir selber. Würde das Leben in Europa genießen.
Der Unterschied? In Europa knallt es nicht
P.S. Ein Spaß ist das hier nicht. Man muss fucking nochmal arbeiten, arbeiten und nochmal arbeiten.

Dabei hat sich fast nichts geändert, außer dass es hier nicht “knallt”.
Meine Kriegserfahrung beschränkt sich auf zwei Wochen, in denen ich in einem Keller gelebt habe. Nein, ich habe noch nie einen russischen Soldaten persönlich gesehen. Kann man das als Glück bezeichnen?
Wohl kaum, denn der Krieg hat jede*n auf irgendeine Weise getroffen. Sind meine, Eure Erlebnisse oder die von irgendjemandem sonst wichtiger als andere? Überhaupt nicht.
Ich habe mich entschieden, der Ukraine mit meinen Mitteln zu helfen. Ich spende, wenn ich Geld übrig habe, nehme an ehrenamtlichen Freiwilligenaktionen teil, unterstütze, wo es geht. Nicht alle Menschen sind Kämpfer*innen und das ist in Ordnung so.
Wir alle leisten unseren Beitrag
Es ist wie beim Fliegen: Erst setze ich mir doch selbst die Maske auf, dann dem Kind neben mir. Denn wenn ich mich selbst verliere, welches “Ich” wird dann seinen kleinen “Beitrag” zum lang ersehnten “Frieden” beitragen?
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Neuer Termin wegen großer Nachfrage! 6.500 Kilometer mit dem Zug durch die Ukraine. Sibylle von Tiedemann war dort, wo gerade niemand sein will. Im Krieg. In der Ukraine. Bei ihrer #FundReise durch das geschundene Land besuchte sie Freund*innen und LGBTIQ*-Organisationen in Kyjiw, Odesa, Charkiw und wurde mit offenen Armen empfangen. Im LeZ hat sie ihren Vortrag schon gehalten. Am Mittwoch, 29. März, lädt sie ab 19.30 Uhr nun nochmal ins schwul-queere Zentrum SUB, Müllerstraße 14. Mit ukrainischer Lotterie!
Erst war es nur eine vage Idee, aber sie nahm bald konkret Gestalt an. Ende November trat Sibylle, Mitfrau und -gründerin von Munich Kyiv Queer, außerdem promovierte Slawistin und Historikerin, ihre Reise in die Ukraine an.
Sie fuhr, weil sie vor Ort sein wollte. Bei ihren Freund*innen, in dem Land, das sie liebt, in der Stadt Kyjiw auch, die ihr in den vergangenen Jahren so sehr ans Herz gewachsen war.

Außerdem wollte Sibylle Spenden sammeln: für die Soforthilfe von Munich Kyiv Queer und die “Brücke für Kiew”, einen Verein, der sich für hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine einsetzt. An Spenden – 18.000 Euro waren und sind das Ziel – kamen bislang knapp 14.000 Euro zusammen.
Spender*innen können Wein, Kaffee und Klopapier aus der Ukraine gewinnen
Am Ende blieb sie über einen Monat. Im schwul-queeren Zentrum SUB, Müllerstraße 14, wird sie am Mittwoch, 29. März, um 19.30 Uhr erneut einen Vortrag zu ihrer Reise halten. Die erste Veranstaltung dazu im LeZ war gut besucht; nicht alle Interessierte konnten teilnehmen. Deshalb zeigt Sibylle jetzt nochmal Fotos und Videos, spricht über ihre Erlebnisse. Die Moderation des Abends übernimmt Conrad Breyer, Sprecher von Munich Kyiv Queer.

Unter Spender*innen (ab 50 Euro) – Munich Kyiv Queer unterstützt wie gesagt über eine private Spendenaktion ukrainische LGBTIQ* in Not mit Einzelfallhilfen – verlosen wir Mitbringsel aus der Ukraine, wie Craft Wein aus Odesa, Klopapier mit dem Konterfei Putins und Kaffee, auf dessen Packung der populär gewordene Spruch eines ukrainischen Soldaten prangt, der mit seiner Truppe auf der Schlangeninsel die Kapitulation verweigerte. Er sagte: “Russisches Kriegsschiff, f… dich!”
Sibylle war in den vergangenen Jahren oft in der Ukraine. Munich Kyiv Queer gibt es seit 2012. Die Gruppe setzt sich für die Menschenrechte von LGBTIQ* in Münchens Partnerstadt Kyjiw, inzwischen auch darüber hinaus ein. Sibylle hat die Gruppe bei ihren Aktionen häufig begleitet, etwa beim Pride.

Für das NS-Dokumentationszentrum München hat Sibylle als wissenschaftliche Mitarbeiterin außerdem ehemalige Ostarbeiter*innen interviewt, die in der NS-Zeit zur Zwangsarbeit nach München deportiert worden waren.
2018 hat sie das Gedenkbuch für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen “Euthanasie”-Morde für das NS-Dokumentationszentrum und den Bezirk Oberbayern mitherausgegeben. Es war ein Meilenstein in ihrem Engagement für diese vergessene Opfergruppe der NS-Gewaltherrschaft.

Ihre Reise hat Sibylle gut vorbereitet. Sie hat sich mit Expert- und Freund*innen ausgetauscht, die ihren Reiseplänen mit großer Wertschätzung begegneten. Auch die Menschen vor Ort begrüßten sie von Herzen. Von ihren persönlichen Beobachtungen hat Sibylle in einem vielbeachteten Blog berichtet, den man hier nachlesen kann.
Die Geschichten, die sie dort aufgeschrieben hat, berühren. Queere Menschen leiden im Krieg als vulnerable Gruppe besonders. Der Blog erzählt aber auch von Mut, kreativem Protest und Aufbruchstimmung, einem Alltag in dem von Putins Truppen terrorisierten Land.
Ihren Reisebericht versteht sie als Auftrag
Sie sagt: “Ich konnte es nicht ertragen, dem Elend von der Ferne zuzusehen, hier ein Herzchen über Facebook zu senden, dort ein #StandWithUkraine zu posten, da Geld zu überweisen.”

In Charkiw hat ihr eine junge Ukrainerin Häuser gezeigt, in denen bis vor Kurzem noch Menschen wohnten. Sie sind ausgebrannt. “Erzähl in Deutschland davon”, gab sie ihr mit auf dem Weg. Sibylle versteht das als Auftrag.
Wann: Mittwoch, 29. März, 19.30 Uhr
Wo: SUB, Müllerstraße 14, München
Kontakt: info@MunichKyivQueer.org
Veranstaltende: Munich Kyiv Queer, SUB, CSD München, Kulturreferat der Stadt München
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Fragen? https://munichkyivqueer.org/munich-queer-homes/
Iwan Gonzyk ist eine Diva, im Grunde aber einfach ein schwuler Mann. Nur, dass er manchmal gerne seine feminine Seite auslebt. Jetzt ist er Soldat. Unser Autor Evgen Lesnoy hat Iwan in seinem YouTube-Kanal interviewt. Auf der Grundlage des Video-Gesprächs ist dieser Text entstanden.
Iwan stammt aus der Region Cherson und zwar dem Teil, in dem gerade die russischen Besatzer ihr Unwesen treiben. Seine Eltern sind dort geblieben. Iwan selbst lebt schon seit einiger Zeit in Kyjiw.
Pole Dance auf High Heels
Unser Protagonist ist ausgebildeter Sanitäter. Er war bereits 2015 in der Armee, nahm an Kampfeinsätzen im besetzten Donbas teil.
Iwan ist ein kreativer Mensch: Er liebt das Tanzen und das Show-Business. Der gelernte Maskenbildner hat mit vielen ukrainischen Stars gearbeitet, die wir hier in Deutschland nicht kennen. Er hat selbst in Nachtclubs getanzt. Ein Mann beim Pole Dance auf Stöckelschuhen – was gibt es Schöneres!? Doch von dieser Welt musste er sich jetzt erstmal für eine Weile verabschieden.

Als im Februar 2022 der große Krieg ausbrach, war Iwan klar, dass sein Land seine Dienste als Sanitäter jetzt erstmal dringender brauchte als eine Tänzerin an der Stange. Er packte seinen Rucksack, trat in die Armee ein und beschloss: Keine Geheimnisse mehr!
Die Offenheit mobilisiert Hilfe
Nichts mehr aus seinem Leben sollte vor irgendwem verborgen bleiben, schon gar nicht vor seinen Kamerad*innen! All die extravaganten Fotos und Videos auf Instagram waren ab sofort öffentlich zugänglich. In gewisser Weise war das sogar hilfreich.
All seine Follower, die mitbekamen, dass Iwan in den Kampf zog, sahen es jetzt auf Instagram und begannen, zu helfen.
Iwan organsiert Hilfe für Soldat*innen und die Menschen, die noch in den Städten nahe der Front wohnen. Er ist nicht mehr glamourös, sondern karitativ unterwegs, besorgte seinem Bataillon ein Auto, Waschmaschine und Mikrowelle. Über Medizin brauchen wir nicht zu reden.
Im Einsatz vor Bachmut
Aber Iwans Hauptaufgabe besteht jetzt eigentlich darin, Menschenleben zu retten. Mindestens dreimal pro Woche fährt er nach Bachmut, um dort verwundete Kämpfer*innen abzuholen.
Bachmut kennt man aus den Nachrichten! Seit einem halben Jahr versuchen die russischen Horden, die Stadt zu erobern.
Iwan führt auch einen Informationskrieg gegen Homo- und Transfeindlichkeit. Obwohl er in seinem Bataillon nicht direkt damit konfrontiert ist, muss er dennoch vieles erklären. Das archaische Verständnis von Familie und Liebe, insbesondere bei Menschen mit sowjetischer und postsowjetischer Erziehung, ist ein großes Problem.
Iwan sagt, dass er sich unter anderem deshalb geoutet hat, weil er sich wünscht, dass die Ukraine ein echtes europäisches Land wird, in dem Menschenrechte etwas zählen. Er sagt jetzt offen, dass er schwul ist und dass er im Krieg war, damit nach dem Sieg niemand sagen kann: Ihr LGBTIQ*-Leute wart nicht an der Front…
Russlands Staatsfeind: der schwule Mann
Im russischen Fernsehen wird er zur besten Sendezeit fast jede Woche als Hauptfeind vorgeführt. Wie kommt es, fragen die, dass sich ein Schwuler traut, sein Land zu verteidigen?
Einen Traum hat Iwan auch. Er möchte irgendwann einmal in zwei Ländern leben, der Ukraine auf der einen, in der Tschechischen Republik oder Spanien auf der anderen Seite. Er hat sich da noch nicht entschieden. Zuerst muss die Ukraine den Krieg gewinnen.
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Wer ihren Vortrag verpasst hat: Sibylle von Tiedemann, Gründungsmitglied von Munich Kyiv Queer, war kürzlich in der Ukraine, um über den Krieg zu schreiben, unsere Freund*innen zu besuchen und Spenden zu sammeln. Darüber spricht sie am Donnerstag, 23. Februar, um 19.30 Uhr auf dem Instagram-Kanal von CSD und Munich Kyiv Queer.
Im Interview mit Frank Zuber vom CSD München spricht Sibylle über ihre Erlebnisse, darüber, wie es unseren Freund*innen in der Ukraine geht und wie wir helfen können. Hier findet Ihr ihren BLOG zum Nachlesen

LGBTIQ* leiden im Krieg besonders. Wie viele andere haben sie ihre Arbeit, ihr Zuhause, ihre Familien und Freund*innen verloren, aber als vulnerable Gruppe stehen sie vor besonderen Herausforderungen: So können sie sich nicht auf stabile Familienstrukturen verlassen, ihr rechtlicher Status als Paar/Regenbogenfamilie wird nicht anerkannt, sie leiden täglich unter Diskriminierung und Angriffen, um nur einige Aspekte zu nennen.
Seid dabei, wenn wir nächsten Donnerstag chatten. Kommentiert, stellt Eure Fragen.
Wann: Donnerstag, 23. Februar, 19.30 Uhr
Wo: Instagram-Kanal von CSD und Munich Kyiv Queer
Kontakt: info@MunichKyivQueer.org
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Es klingt absurd: Aber Andrij hat mitten im Krieg eine Depression überwunden, in die er nach zwei Schicksalsschlägen schon vor dem Angriff Russlands geraten war. Heute hilft der junge schwule Mann aus Dnipro anderen und genießt sein Leben, wie er sagt. Unserer Freundin und Aktivistin Iryna Hanenkova hat Andrij gebeten, uns seine Lage zu schildern.
Mein Name ist Andrij, ich bin 22 Jahre alt und wohne in der Stadt Dnipro.
Es klingt komisch, aber als der Krieg begann, vergangenes Jahr, war ich bereits sehr deprimiert.
Ich trauerte um einen geliebten Menschen, der im Herbst 2021 verstorben war. Außerdem ging meine Beziehung nach mehreren Jahren in die Brüche. Ich musste umziehen und dann kam dieses Datum, der 24. Februar 2022.

Die ersten Tage habe ich einfach abgewartet und zitterte. Ich war ganz passiv, fragte mich, was wohl als nächstes passieren würde.
Ich habe mich bald freiwillig gemeldet
Ein paar Wochen vergingen, und ich beschloss, dass ich endlich nicht mehr nur herumsitzen, sondern auch irgendwie helfen wollte. Ich bin nicht wehrdiensttauglich, also habe ich beschlossen, mich freiwillig als ehrenamtlicher Helfer zu melden.
Das tue ich nun schon seit fast einem Jahr.
Wir sammeln Verschiedenes: Medikamente, Kleidung, Lebensmittel. Wir besorgen auch Autos und sogar Drohnen. Ihr könnt das alles auf meiner Instagram-Seite @andrii_yln in den Storys sehen.
Wir müssen jetzt einfach weiterleben
Warum sage ich “wir”? Weil es doch irgendwie eine gemeinsame Anstrengung ist. Mein Psychotherapeut und ein Psychologe haben mir vergangenen Sommer sehr geholfen, mit meiner Depression umzugehen. Selbst mit dem Krieg gelingt es mir jetzt, zu leben.

Jeder Tag kann der letzte sein: In meiner Stadt, Ihr wisst es aus den Nachrichten, erleben wir täglich Luftangriffe wie im ganzen Land. Hier ein VIDEO aus Berezovka, wo ich zu Beginn des Krieges lebte.
Heute denke ich, dass wir trotz allem weitermachen müssen, um unseren Leuten, auch unseren Soldat*innen, so gut wie möglich zu helfen. Wir bauen unsere Zukunft auf.
Wir werden gewinnen und alles wird Ukraine sein!
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EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer Menschen in der Ukraine, die Hilfe brauchen und nicht an queere Organisationen angebunden sind wie Andrij. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option “Geld an Familie & Freunde senden” wählt. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken.
HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier
Fragen? www.MunichKyivQueer.org/helfen
UNTERKUNFT FÜR QUEERE GEFLÜCHTETE AUS DER UKRAINE “Home is where the heart is”, lautet ein englisches Sprichwort, aber ein Herz alleine schafft noch keinen Wohnraum. Wir kümmern uns deshalb gemeinsam um Unterkünfte für queere Menschen. Wir mieten je nach Verfügbarkeit Zwei-, Drei-, Vier- oder Fünf-Zimmer-Wohnungen an und vermieten sie an Bedürftige in Form von Wohngemeinschaften weiter. Noch hat unser Verein keine Förderung, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Wir müssen zum Beispiel Mieten und Kautionen vorstrecken, bis das Jobcenter einspringt.
- Münchner Bank eG
- IBAN DE16 7019 0000 0003 1425 66
- Munich Queer Homes e.V.
Fragen? https://munichkyivqueer.org/munich-queer-homes/
Aufgeben war kein Option, als Bogdan und sein Freund Artem aus ihrer Wohnung ausziehen mussten. Sie hatten beide ihren Job verloren, konnten die Miete nicht mehr bezahlen. So zogen sie in einen Shelter der Gay Alliance Ukraine, der auch mit Spendengeldern der deutschen Community betrieben wird. Aufgeschrieben hat die Geschichte unser Kolumnist Evgen Lesnoy, Dokumentarfilmer, Journalist und Blogger.
Der 24. Februar 2022 hat das Leben der Ukrainer*innen in zwei Hälften geteilt. Sie rechnen mit einer Zeit vor und einer Zeit nach dem Krieg. Vor diesem ominösen Datum hat man Pläne gemacht, hoffte auf die Zukunft; das Leben hatte eine Bedeutung. Danach hat sich alles geändert. Dramatisch verändert.

Bogdan wurde in Cherson geboren, an dem Ort, in den bereits eine Woche nach dem 24. Februar russische Soldaten eingedrungen waren. Die Stadt ist inzwischen befreit, wird aber jeden Tag beschossen. Seine Eltern blieben zunächst in den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine; seine Mutter ist jetzt nach Polen ausgereist. Bogdan selbst lebt seit einiger Zeit in Krywyj Rih.
Nur zwei Tage vor Kriegsbeginn zog sein Freund Artem aus der Stadt Polohy in der Region Saporischschja zu ihm. Das Haus, in dem der Junge aufgewachsen ist, hat inzwischen eine russische Rakete getroffen. Nicht einmal die Wände blieben stehen. Seitdem hat er keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern. Er weiß nicht, ob sie noch am Leben sind.
An diesem unglücklichen 24. Februar also änderte sich alles. Die Besitzer des Restaurants, in dem Bogdan als Koch gearbeitet hat, und die Geschäftsführung flohen am selben Tag aus der Stadt. Die Löhne haben sie nicht mehr ausbezahlt. Bogdans Vermieter waren zunächst bereit, den beiden übergangsweise ihre Wohnung zu überlassen, aber das konnte so nicht bleiben.
Plötzlich waren sie obdachlos
So standen zwei junge Männer, zwei schwule, junge Männer, in einer Stadt, die zur Frontstadt geworden war, kurz davor, auf die Straße gesetzt zu werden. Und so kam es dann auch.
In der ersten Zeit kochte Bogdan das Mittagessen für die Kämpfer der örtlichen Territorialverteidigung. Aber bald wurde das Wohnungsproblem virulent: Sie mussten raus.

Doch ist die Welt nicht ohne gute Menschen. Organisationen der LGBTIQ*-Community kamen den beiden zu Hilfe. Bogdan rief seine Freund*innen bei einer dieser Organisationen, der Gay Alliance Ukraine, an. Sie boten ihnen eine Unterkunft in einem Shelter für queere Menschen an, die wie sie des Kriegs wegen ohne Wohnung und Geld dastanden.
Natürlich haben sie dort keine separate Wohnung für sich, nichtmal ein Zimmer. Sie teilen sich einen Raum mit mehreren Leuten. Aber wenigstens gibt es ein warmes Bett und Essen. Die Unterkunft wurde von Aktivist*innen der Gay Alliance Ukraine und der queeren lokalen Organisation Protego organisiert.
Gemüse aus dem eigenen Garten
Jetzt ist der erste Schock überwunden. Sie leben und können der LGBTIQ*-Community, den Ukrainer*innen und der Ukraine nützlich zu sein. Auch die Wirtschaft kam nach und nach wieder in Schwung: Cafés und Restaurants machten wieder auf.
Bogdan hat es geschafft, eine Stelle als Hilfskoch aufzutun. Sein Freund Artem konnte zwar keine Arbeit finden. Aber sie sitzen nicht untätig rum. Gemeinsam mit den Bewohner*innen des Shelters begannen sie im Frühjahr mit dem Gemüseanbau im Garten. Obwohl viele der Jungen aus der Stadt kommen und zum ersten Mal Boden bearbeiteten, gelang es ihnen, etwas Gemüse zu pflanzen.
Leider hat nicht alles überlebt. Der massive Raketenbeschuss ging auch an Krywyj Rih nicht spurlos vorüber. Eine Rakete schlug in einen Damm am Fluss Inhulets ein und überschwemmte das Gartengrundstück. Leider wurde ein Teil der Ernte vernichtet.
Die Jungs leben noch immer im Shelter. Auf engstem Raum, aber das ist ja keine Schande. Nach dem Sieg wird es wieder Komfort und eine europäische Zukunft für die Ukraine geben. Jetzt geht es vor allem darum, die russischen Besatzer aus dem Heimatland zu vertreiben.
Ein Dankeschön nach Deutschland
Bogdan arbeitet und kocht weiterhin fürs ukrainische Militär. Artem ist als Freiwilliger aktiv und hilft sowohl der ukrainischen Armee wie der Zivilbevölkerung auf jede erdenkliche Art und Weise.

P.S: Bogdan und Artem haben uns gebeten, Munch Kyiv Queer, den Organisationen ECOM und KyivPride ein großes Dankeschön auszurichten. Dank ihrer Spenden gibt es diese Unterkunft für LGBTIQ* hier, in der sie leben.
So könnt Ihr helfen
EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer Menschen in der Ukraine, die nicht wie Bogdan und Artem an queere Organisationen angebunden sind. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option „Geld an Familie & Freunde senden“ wählt. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken. Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Wir kennen sie persönlich und wir vermissen sie schmerzlich.
HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort wie dem KyivPride, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier
Fragen? www.MunichKyivQueer.org/helfen
UNTERKUNFT FÜR QUEERE GEFLÜCHTETE AUS DER UKRAINE „Home is where the heart is“, lautet ein englisches Sprichwort, aber ein Herz alleine schafft noch keinen Wohnraum. Wir kümmern uns deshalb gemeinsam um Unterkünfte für queere Menschen. Wir mieten je nach Verfügbarkeit Zwei-, Drei-, Vier- oder Fünf-Zimmer-Wohnungen an und vermieten sie an Bedürftige in Form von Wohngemeinschaften weiter. Noch hat unser Verein keine Förderung, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Wir müssen zum Beispiel Mieten und Kautionen vorstrecken, bis das Jobcenter einspringt.
- Münchner Bank eG
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- Munich Queer Homes e.V.
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Nach dem Raketenangriff am Freitag ist Kyjiw schnell zur Normalität zurückgekehrt. Auch Sibylle nimmt ihre Blog-Aktivitäten wieder auf. Vor Kurzem hat sie einen Shelter besucht, eine Schutzunterkunft für queere Menschen in Not. Unser Partner-CSD, der KyivPride, betreibt ihn. Das Zusammenleben so unterschiedlicher Menschen gelingt nicht immer, deshalb gelten klare Regeln.
Das ist der Blog von Sibylle von Tiedemann, Mitgründerin von Munich Kyiv Queer. Sie wollte nicht mehr nur zuschauen, was in der Ukraine passiert, und fuhr selbst hin. Vor Ort besucht sie seit einigen Tagen unsere Freund*innen und Partner, sie berichtet und sammelt Spenden.
Strom: erstaunlich viel!!!
Temperatur: erstaunlich gut!!!
Spendenbarometer: 9608,67 von 18.000 Euro
Besondere Vorkommnisse: Rückkehr zur Normalität
Alle Blogbeiträge: Sibylles #FundReise nach Kyjiw mitten im Krieg
Am Freitag, 16.12., war der größte Raketenbeschuss seit Kriegsbeginn. Spürbar, hörbar, beängstigend.
Nach mehr als vier Stunden Luftalarm finden die Kyjiwer*innen erstaunlich schnell zu ihrer Normalität zurück. Die Blumenverkäuferin an ihren Straßenstand, die Menschen in die Cafés, die Techniker zur kaputtgeschossenen Infrastruktur.
Heizung hat man oder eben nicht
Das Wasser (aus dem Hahn) fließt schon am Samstag wieder, die Heizung wärmt Sonntag. Sie funktioniert in meiner Privatunterkunft generell gut, was nur auf einen Teil der Kyjiwer Haushalte zutrifft. Strom wird “rollierend”, oft auch außerplanmäßig abgeschaltet, Heizung hat man oder eben nicht.
Und die Menschen? Ich will jetzt nicht sagen, dass die Stimmung super ist, aber sie ist auch nicht katastrophal. Ein erstaunliches Land.
Am Tag vor dem großen Raketenangriff war ich im Shelter eingeladen, das der KyivPride seit Mai 2022 betreibt. Hiermit reiche ich den dazugehörigen Blog-Beitrag nach, kehre also auch zu meiner Blog-Normalität zurück.
Überraschendes Treffen im Aroma-Café
Und muss mit einem Geständnis beginnen: Ich habe ein sehr gutes Gesichts-, aber kein gutes Namensgedächtnis. Das ist in einem Land, in dem es traditionell sehr viele Olhas, Lenas und Nastjas gibt, etwas unpraktisch, um es milde auszudrücken. Mein ukrainisches Telefon ist voll mit Nummern wie “Olha Kyjiw”, bei sehr alten Kontakten steht da auch schon mal “Lena Kiew”, also in der russischen Transkription. (Spätestens nach dem Sieg der Ukraine schreibt ihr alle Kyjiw. Ich wette mit euch.)
So kam es, dass ich ganz lange nicht kapiert habe, dass das Shelter vom KyivPride von einer Olha betrieben wird, die ich persönlich kenne, da sie 2018 an Uwe Hagenbergs Workshop “Community Building” in München teilgenommen hat. Mit Jul. Die beiden sind ein Paar. So war in Kyjiw die Wiedersehensfreude umso größer, als mich die beiden im Aroma Kava an einer zentralen Metro-Station treffen. Olha fragt mich dann auch gleich nach Uwe, wie es ihm geht.
Immer wieder merke ich in solchen Momenten, dass Munich Kyiv Queer schon viele Jahre intensive Kontakte zu tollen Menschen pflegt. Zu Menschen wie Olha und Jul.
Nach dem Kaffee führen die beiden mich ins Shelter. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin beeindruckt. Sehr. Vom Shelter. Der Organisation. Der Arbeit, die hier geleistet wird. Der Bedeutung für die LGBTIQ*-Community. Die geht weit über ein kostenloses temporäres Obdach hinaus, was der aus dem Englischen stammende Begriff “Shelter” eigentlich meint. Mit Kriegsbeginn hat er sich im Ukrainischen aufgrund der allgegenwärtigen Not etabliert.
Im Shelter bieten sie Schutzbedürftigen auch Jobperspektiven
“Warum suchen Menschen Schutz im Shelter vom KyivPride”, frage ich Olha und Jul. Wir sitzen mittlerweile im gemütlichen Wohnzimmer. Mein Smartphone hängt am Ladekabel (immer laden, wenn möglich, wurde mir hier schnell zur Gewohnheit …).
“Menschen fliehen aus okkupierten Gebieten, haben kriegsbedingt ihre Arbeit verloren und daher kein Einkommen. Oder es gibt Probleme mit dem Eltern”, antwortet Jul. Olha ergänzt, dass sie daher nicht nur eine Unterkunft anbieten, sondern auch ein berufliches Training. Die gelernte Masseurin ist in ihrem Element, als sie nun erzählt.
Angeboten werden schnell zu erlernende Tätigkeiten: Masseur*in, Barrista (die Ukrainer*innen sind ein kaffeeverrücktes Volk!), Friseur*in, Kellner*in. Das Shelter des KyivPride ist daher auch ein Ort der persönlichen Entwicklung. Es gibt psychologische und juristische Beratung, Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche.
Das Shelter ist nur für LGBTIQ*, was vorab geprüft wird. Bei Einzug werden die Passdaten fotografiert, ein Covid-Impfnachweis muss vorgelegt werden. Schutzsuchende aus besetzten Gebieten, wo keine Impfung möglich war, müssen einen Schnelltest vorlegen und sich in Kyjiw impfen lassen. Die Impfung ist kostenlos. Bei vielen Menschen auf engem Raum sehr sinnvolle Maßnahmen, in der eher impfskeptischen Ukraine dennoch keine Selbstverständlichkeit.
Das Shelter bietet Platz für 20 bis 25 LGBTIQ*-Personen, die bis zu einem Monat (früher: zwei Wochen) bleiben können. Untergebracht ist es in einer großen Altbauwohnung in zentraler Lage. Neben dem Schlafsaal auf einer Galerie gibt es eine Wohnküche, ein Badezimmer mit Toilette, einen Aufenthaltsraum, ein Büro und einen kleinen Balkon, den besonderes die Raucher*innen schätzen. Denn im Shelter gilt Rauchverbot.
Und das ist nicht das einzige Verbot. Nach und nach haben sich die Regeln entwickelt, die es braucht, wenn viele unterschiedliche Menschen auf engstem Raum miteinander auskommen müssen, die eigentlich nur drei Dinge gemeinsam haben: Sie gehören zur LGBTIQ*-Community, befinden sich in einer Notlage und brauchen eine Unterkunft in Kyjiw.

Bei den Regeln geht es eigentlich immer um Schutz: der Bedürfnisse des Einzelnen, der Gruppe und des Shelters. WG-erfahrene Leser*innen des Blogs wie auch Familien haben sicherlich eine Ahnung. Ruhe, Sauberkeit, Tagesabläufe sind zentrale Punkte. Da hier Krieg herrscht, gibt es die Pflicht, bei Luftalarm in den U-Bahn-Bunker zu gehen. Ausnahmslos. Die Regeln müssen bei Einzug unterschrieben werden.
Die ganz große Nachfrage wie in den ersten Kriegsmonaten besteht aktuell nicht. Doch die Kriegssituation ist dynamisch, Kyjiw hat durch die russischen Angriffe ein massives Strom- und Heizungsproblem. Dabei sind die wirklich kalten Temperaturen noch nicht gekommen. Die Zahl der Schutzsuchenden kann also schnell wieder steigen.
Geld für Medikamente, für Ausbildung
“Wie können wir von Munich Kyiv Queer, wie können die Münchner*innen, wie wir alle helfen?”, frage ich.
“Medikamente. Wir brauchen Geld für Medikamente”, erklärt Olha mit Blick auf die Erkältungssaison. “Und für die Ausbildungslehrgänge wäre eine finanzielle Unterstützung großartig. Für Material, für die Trainer*innen.”
“Na, ich bin mir sicher, dass die Münchner*innen ein so tolles Projekt unterstützen”, sage ich zuversichtlich.
#FundReise #MunichKyivLove #18000Euro
Sibylle sammelt Spenden für
EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, mit denen wir in den vergangenen zehn Jahren eng zusammengearbeitet haben. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option „Geld an einen Freund senden“ wählt. Kennwort #FundReise. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken. Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Wir kennen sie persönlich und wir vermissen sie schmerzlich.
HILFE FÜR KRIEGSOPFER: KINDER, ALTE UND KRANKE MENSCHEN IN KYJIW UND UMGEBUNG Der Verein „Brücke nach Kiew“ unterstützt hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine und hier insbesondere in Kyjiw – insbesondere über ein Pat*innen-Programm. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Empfänger: Brücke nach Kiew e.V.
Bank: Raiffeisenbank München Süd eG
IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
BIC: GENODEF1M03
Kennwort: #FundReise
Ab 200 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
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Mehr Informationen: www.MunichKyivQueer.org/helfen