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Ukrainische Delegation auf dem Lesbenfrühlingstreffen 2013 in München

19.05.2013 | cb — Keine Kommentare
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Zum diesjährigen Lesbenfrühlingstreffen (LFT) reiste eine 6-köpfige Delegation aus drei verschiedenen Regionen der Ukraine an. Alle Frauen gehören zu den wenigen LGBT-Aktivistinnen, die es im Land gibt.

Darunter die Fotografin Natalia Roi, die mit ihrer Ausstellung „Kein Recht, sie selbst zu sein“ auf die schwierige Situation lesbischen Lebens in der Ukraine eindrucksvoll aufmerksam machte. Natalia lebt in der kleinen Stadt Cherson im Süden des Landes. Sie ist eine der Leiterinnen der lokalen LGBT-Organisation „The New Wave for the Better Future“. Sie ist wie so viele besorgt über die Bedrohung durch den Gesetzentwurf zur sogenannten „Gay-Propaganda“ in der Ukraine.

Die ausgestellten Fotografien stammen aus verschiedenen Jahren. Sie zeigen Frauen, die der negativen Einstellung der Gesellschaft ihnen gegenüber, ihren Verwandten und ihren Kindern jeden Tag begegnen, nur weil sie lesbisch sind. Diskriminierung ist ein „normaler“ Teil ihres Lebens. Diese Frauen haben keine Möglichkeit, öffentlich über ihre Probleme und Sorgen zu sprechen. Aber sie wollen nicht stillhalten. Sie kämpfen dafür, sie selbst zu sein.

Es gab zahlreiche weitere Programmpunkte, die von den ukrainischen Frauen gestaltet wurden oder auf denen sie vertreten waren. Zum Beispiel gab es Einblicke in die Geschichte der Lesbenbewegung der Ukraine, die die Fortschritte seit dem Zerfall der Sowjetunion genauso beleuchtete wie die extremen Rückschritte der letzten Jahre. Der vorläufige Tiefpunkt könnte die Verabschiedung des „Gay-Propaganda“-Gesetzes sein, der sämtliche Fortschritte der letzten 20 Jahre zunichte machen würde. Ein weiterer Höhepunkt war das völlig überfüllte „International Panel“, in dem drei Aktivistinnen aus Uganda, Frankreich und der Ukraine über die Situation für Lesben in ihrem Land berichteten.

Ein großer Dank gilt dem LFT, das die Reisen der Ukrainerinnen finanziert hat und damit diesen wertvollen Austausch erst möglich gemacht hat.

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