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Die Welt protestiert. Am 17. Mai wird weltweit den Opfern schwulen-, lesben- und transfeindlichen Handelns gedacht. Der Candy Club, die Kontaktgruppe Munich Kiev Queer, die Lesbenberatung LeTRa, Lesbenfrühling e.V. und das Sub beteiligten sich schon am 15. Mai mit einer Filmvorführung. Das Thema: die Situation Homo- und Transsexueller in Osteuropa.
Die Entwicklung wirkt gegenläufig.Während im Westen immer mehr gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen, verschlechtert sich die gesellschaftliche und rechtliche Situation für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle in manchen Ländern Osteuropas, so in Russland und der Ukraine, aber auch im EU-Land Ungarn. Übergriffe gehören zum Alltag. Woran liegt das? Überzeugt das liberale Modell westlicher Demokratien nicht mehr – zumal in Zeiten der Finanz- und Euro-Krise? Lebt Osteuropa andere Werte?
Zum International Day Against Homophobia IDAHO zeigte das Münchner Schwulenzentrum Sub am 15. Mai um 19.30 Uhr in der Müllerstraße 14 in Zusammenarbeit mit dem Candy Club, der Kontaktgruppe Munich Kiev Queer, Lesbenfrühling e.V. und der Lesbenberatung LeTRa den Film „East/West – Sex & Politics“ von Regisseur Joachim Hick. Es ging um den Gay Pride in Moskau: Sowohl 2006 als auch 2007 wurden Demonstranten von Polizei, Religiösen und Nationalisten verprügelt.
„East/West“ gibt Einblick in das Verhältnis zwischen der Mehrheitsbevölkerung und ihrer lesbischen, schwulen, bisexuellen und transidenten Bevölkerung 15 Jahre nach Abschaffung des Artikel 121, der Sex zwischen Männern einst unter Strafe stellte. Ist es seitdem besser geworden? Kaum: Jüngst haben das russische und ukrainische Parlament Gesetze vorgelegt, die jegliche Informationen über Homosexualität verbieten sollen. Russlands Präsident Wladimir Putin wurde dafür zuletzt auf seiner Europa-Reise heftig kritisiert.
Nach dem Film debattierten die LGBT-Aktivistin Olena G. von New Wave (m.), Thomas Lechner (2.v.r.) vom Candy Club, der den Veranstaltern den Film zur Verfügung stellt, und Conrad Breyer (r.) von der Kontaktgruppe Munich Kiev Queer zum Thema. Die Moderation hatte Christopher Knoll (l.) von der Sub-Beratungsstelle übernommen; ums Dolmetschen kümmerte sich Traudl Rieger (2.v.l). Herzlichen Dank!
Im Fokus der Diskussion stand neben dem Trennenden auch das Gemeinsame, dessen sich Lesben und Schwule in Ost und West bewusst werden. Dass dies sinnvoll sein kann, zeigt beispielsweise die Pride- und Szene-Kooperation zwischen den Partnerstädten München und Kiew. Der Eintritt zur Veranstaltung war frei. Um Spenden wurde gebeten – die 138 Euro Einnahmen kommen der Kiew-Arbeit der Münchner Community zugute. Wir danken den großzügigen Spender*innen.
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