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Landeshauptstadt, CSD und Szene schicken offizielle Delegation zum KyivPride
Landeshauptstadt, CSD und Szene schicken offizielle Delegation zum KyivPride
Vom 20. bis 27. Mai feiert Kiew, Münchens Partnerstadt, in diesem Jahr die Pride Week rund um den Kiewer „Christopher Street Day“, den KyivPride. Zum March of Equality der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) reisen knapp 20 Vertreter*innen aus der Landeshauptstadt in die Ukraine – darunter nicht nur Protagonisten der LGBT-Community. Aus dem Rathaus kommen Bürgermeister Hep Monatzeder (Bild), die Stadträtin Lydia Dietrich und Stadtrat Dr. Reinhard Bauer mit.
Sie alle wollen Flagge zeigen, für die Rechte anderer einstehen, wenn am 25. Mai in Kiew Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) auf die Straße gehen, um für die Belange sexueller Minderheiten im Land zu demonstrieren. Vertreter*innen der Stadt München – so Bürgermeister Hep Monatzeder, Grünen-Stadträtin Lydia Dietrich und SPD-Stadtrat Dr. Reinhard Bauer – sowie Privatleute der Münchner LGBT-Community – vom CSD München, dem Lesbenfrühlingstreffen, dem Münchner Löwen Club MLC, dem Schwulenzentrum Sub, auch die Münchner Künstlerin Naomi Lawrence – haben sich zusammengetan, um im Mai zum KyivPride zu reisen. Begleitet werden sie von der Presse, etwa dem Bayerischen Rundfunk und dem Münchner Szenemagazin Leo, die über die Ereignisse vor Ort berichten werden. Die Landeshauptstadt München setzt damit ihr im vergangenen Jahr begonnenes Engagement fort.
„Im Mai präsentiert sich Kiew als weltoffene und tolerante Stadt“, sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des Münchner CSD und Stadtrat der Rosa Liste. „Das wollen wir gerne unterstützen und dabei sein.“ CSD-Pressesprecherin Rita Braaz ergänzt: „Unser Münchner CSD-Motto, ‚Wir wählen: Gleiche Rechte und Akzeptanz‘ steht für eine gerechte Gleichbehandlung ohne Diskriminierung. So weit ist unsere Partner-Community in Kiew leider noch nicht. Deshalb freut es uns, dass ein Münchner Bündnis von Rathaus, CSD und Szene persönlich und vor Ort das bürgerschaftliche Engagement in der Ukraine unterstützt, um dort Gleichstellung und Akzeptanz zu fördern.“
Im vergangenen Jahr haben München und Kiew, die seit 1989 Partnerstädte sind, auch im LGBT-Bereich eine Zusammenarbeit besiegelt. Seit Sommer unterstützen sich KyivPride und CSD, aber auch die Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans-Gruppen beider Städte – und zwar in informeller, fachwissenschaftlicher und kultureller Hinsicht. Die gemeinsamen Projekte steuert die ehrenamtlich organisierte Kontaktgruppe Munich Kiev Queer, der Lesben, Schwule und Transgender aus beiden Städten angehören.
Dieses Jahr soll die Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans-Demo stattfinden
Im vergangenen Jahr war der KyivPride aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt worden; zu viele gewaltbereite Gegner hatten sich an den Straßenrändern versammelt und die Teilnehmer*innen bedroht. Zwei Aktivisten wurden verprügelt. Schon 2012 war in Kiew eine offizielle Delegation aus München vor Ort: die Stadträtin Lydia Dietrich und der Sub-Berater Sascha Hübner. Sie haben das Scheitern des Pride erlebt. „Nach diesen Vorfällen ist es umso wichtiger, 2013 in Kiew Präsenz zu zeigen“, sagt Dietrich.
Dieses Jahr soll alles klappen. Mit Unterstützung von Amnesty International haben die Veranstalter*innen in Kiew Programm und Sicherheitskonzept erarbeitet; zahlreiche Partnerdelegationen aus dem Ausland haben ihre Teilnahme zugesagt und werden – zum Teil auch mit eigenen Kultur-Events – vom 20. bis 27. Mai zum Erfolg der Pride Week beitragen, so auch München. „Unsere Freundinnen und Freunde aus München stärken uns den Rücken“, sagt der LGBT-Aktivist Stanislaw Mischtschenko aus Kiew. „Lesben und Schwule leben in der Ukraine oft versteckt; mit dem Pride wollen wir sichtbar um Gleichheit und Akzeptanz werben.“
Anlass für den „March of Equality“, wie sich die Parade am 25. Mai nennt, gibt es genug. Im Parlament liegt seit dem 2. Oktober 2012 ein Gesetzesentwurf vor, der – nach russischem Vorbild – sämtliche positive Informationen über Homosexualität verbieten will. In erster Lesung ist er bereits verabschiedet; dagegen gehen die etwa 500 Teilnehmer*innen des KyivPride vor. Gleichzeitig häufen sich Übergriffe auf Lesben und Schwule; Vorurteile bestimmen das Bild über Homo-, Bi- und Transsexuelle.
Mit allerlei Veranstaltungen will der KyivPride vom 20. bis 27 Mai aufklären und informieren; geplant sind Empfänge, Ausstellungen, Vorträge, Debatten, Filme, Partys sowie eine Pressekonferenz. Auch der CSD München wird mit einem eigenen Programmpunkt an der Pride Week teilnehmen. So wird Thomas Lechner vom Candy Club auflegen, eventuell fährt die Münchner Indie-Elektropop-Band Tubbe mit. Im Juli kommen dann einige Ukrainer*innen nach München zum CSD; die Vorbereitungen dafür laufen.
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