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Naomi Lawrence hat Erfahrung mit dem Widerstand und Spaß daran. Schon in Odessa hat die Münchner Künstlerin im Sommer einen Workshop zu Kreativem Protest in der LGBT-Community gegeben – der dauerte damals zwei Tage. Vergangenes Wochenende war sie nun in Kyiw. Im Rahmen des Festivals für Gleichheit hat Naomi am Samstag, 13. Dezember, auf Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung ins Protestlager gebeten.
Nicht alles konnten die Veranstaltenden vorbereiten. So machen sich Anna Dovgopol, die bei der grünen-nahen Böll-Stiftung das Gender-Programm koordiniert, und Naomi gleich am Morgen daran, das Material für den Workshop in den verschiedensten Läden der Hauptstadt zusammenzusammeln. Einfach ist das nicht, denn die Stadt ist groß und nicht jeden Wunsch der beiden können die Händler in Kyiw erfüllen.
Eine Überraschung hält im Anschluss der Veranstaltungsort selbst bereit. Ab 14 Uhr ist der offizielle Empfang in dem Kinotheater; erst dann kann Naomi die Räumlichkeit für ihren Workshop besichtigen. Das ist: Ein kleiner Raum als Kinosaal ausstaffiert, viele Stühle, überall Teppich, eine große Leinwand – praktisch fast kein Platz zum Malen. „Improvisieren gehört aber natürlich zum Programm des Kreativen Protest“, sagt Naomi und lacht. Also: Stühle rausschmuggeln, Teppich und Wände mit Packpapier schützen und warten, ob Leute kommen.
Am Ende sind 15 bis 20 Leute da; Malplätze gibt es nur für sieben! Ein großer Erfolg also, wenn dann auch die Zeit recht begrenzt ist. Exakt zwei Stunden haben die Workshop-Leiterin und ihr Team; um Punkt 17.00 Uhr wird ein Film ausgestrahlt. Ursprünglich war der Workshop für einen ganzen Tag angedacht.
Wie gewohnt spielt zu Beginn die Technik nicht mit. Ein Running-Gag, der die Arbeit von Munich Kyiv Queer seit jeher begleitet. Naomi kann darüber inzwischen sogar lachen. Sie startet mit ihrem Theorieteil, in dem sie über ihren persönlichen Weg zum Creative Protest erzählt. Der Beamer geht zwar, entscheidet aber selbst, wann ein Bildwechsel angesagt ist. „Das rafft immerhin den theoretischen Teil“, sagt Naomi ironisch, „was eigentlich gut ist, weil der praktische Teil ohnehin schon viel zu kurz kommt“.
Dann legen alle los und schnell wird klar, dass Naomi den kreativen Protest mitten im „Flow“ abbrechen wird müssen, um ihren letzten Programmpunkt durchzupeitschen. Motto: „Stell dir vor, morgen ist die ideale Gelegenheit für einen Kreativen Protest – was machst Du?“ Bald finden sich die Leute in Neigungsgruppen zusammen und überlegen sich Aktionen. Der Clou ist, dass sie keiner Realitätsprüfung unterzogen werden. Es geht nicht um das, was machbar ist, sondern um das, was denkbar ist.
Vier Gruppen stellen am Ende ihre sehr originellen Aktionen vor und ernteten dafür kräftig Applaus. Auch Naomi erfährt großes Lob, bevor in aller Windeseile die Aufräumarbeiten beginnen. Ihr Fazit: „Etwas hektisch und konfus, viel zu kurz, aber doch sehr erfolgreich.“ Wir gratulieren!
[Naomi Lawrence, Conrad Breyer]
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