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Stanislaw Mischtschenko präsentiert seine neue Lomo-Ausstellung „K-olours“ – Die versteckten Farben Kyiws
Stanislaw Mischtschenko präsentiert seine neue Lomo-Ausstellung „K-olours“ – Die versteckten Farben Kyiws
München, 18. Dezember 2013 – Mehr als Silhouetten gibt es nicht zu sehen. Die aber sind recht farbenfroh – ausgefüllt mit den Farben Kyiws, den „K“-olours aus Blättern, Blüten, bunten Bauten, Licht. Der Kyiwer LGBT-Aktivist Stanislaw Mischtschenko hat einmal mehr die Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender seiner Heimatstadt fotografiert.
Die Bilder der Ausstellung „K-olours“ – Die versteckten Farben Kyiws hängen vom 25. Januar bis inklusive 16. Februar 2014 in der Münchner Glockenbachwerkstatt in der Blumenstraße 7. Die Vernissage findet am 25. Januar um 19 Uhr statt – mit einer Ansprache der Stadträtin Lydia Dietrich und Musik der Münchner Frauen-Rockband QueenBaba.
Es ist seine zweite Lomographie-Ausstellung in München. Mit K-People – das Sub hat die Portraits im Januar 2013 gezeigt – hat Mischtschenko viele Menschen berührt. Damals hat er seine Protagonisten noch direkt aufgenommen, wenn er sie auch lomographisch verfremdet hat. Dieses Mal zeigt der Fotograf nur die Umrisse der Betroffenen und die hat er mit bunten Motiven der Stadt Kyiw ausgefüllt. Die Lomo-Technik macht’s möglich: Jedes Bild hat Mischtschenko doppelt belichtet.
Die Botschaft ist immer dieselbe: Kyiws LGBT-Community lebt versteckt, aber es gibt Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in der Ukraine und sie machen den ganzen Reichtum des Landes ebenso aus wie jede/r andere Bewohner/in des Landes. Das Leben in Kyiw hat viele Farben, „K-olours“ eben!
Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender leben in der Ukraine oft gefährlich. Verbale, ja körperliche Übergriffe gehören zum Alltag; im Parlament ist ein – nach russischem Vorbild formuliertes – Gesetz gegen so genannte Gay-Propaganda anhängig. In den zum Teil brutalen Auseinandersetzungen des Landes um eine Annäherung an die Europäische Union haben Europa-Gegner*innen das Thema Gleichstellung immer wieder für ihre Zwecke missbraucht und homophobe Ressentiments bedient („EU gleich Homo-Ehe“).
Jedes „K-olours“-Portrait – 30 sind es insgesamt – wird Stanislaw Mischtschenko im Café der Glockenbachwerkstatt so anordnen, dass alle Motive zusammen einen Regenbogen ergeben. Der Künstler hat dafür gesorgt, dass jedes Foto von einer bestimmten Farbe dominiert wird. Der Regenbogen steht weltweit für die Buntheit der Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans-Community und die Vielfalt des Lebens. Die Botschaft ist klar: „Wir sind viele. Es gibt uns, und wir sind Teil eures Lebens. Lasst uns Freunde sein“, sagt Stanislaw Mischtschenko.
Seine Bilder verkauft der Ukrainer auch – für 25 Euro das Stück. Das Geld kommt zu 100 Prozent der Kyiw-Arbeit der Münchner Szene zugute, also Munich Kyiv Queer. Mischtschenko verzichtet auf ein Honorar.
Zur Vernissage haben die Veranstalter die Stadträtin Lydia Dietrich (Bündnis 90/Die Grünen) eingeladen. Sie hält eine kurze Ansprache ebenso wie der Fotograf selbst, der vor Ort ist. Die Münchner Frauenband QueenBaba wird den Abend mit ihren rockigen Stücken und nachdenklichen Balladen begleiten. Die Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer dankt der Glockenbachwerkstatt dafür, dass sie ihre Räume kostenlos zur Verfügung stellt. Für QueenBaba ist der Auftritt übrigens eine Art Generalprobe: Die Musikerinnen eröffnen wenige Tage später, am 14. Februar 2014, in Kyiw die Ausstellung „Gay Propaganda“ der Münchner Malerin Naomi Lawrence, die zeitgleich in Kyiw und München stattfindet.
Stanislaw Mischtschenko lebt seit vier Jahren in Kyiw. Der 30-Jährige, in Nikopol geboren, ist Vize-Präsident der allukrainischen Organisation Gay Alliance Ukraine und International Secretary des Kyiwer CSD, KyivPride. In seiner Freizeit arbeitet der LGBT-Aktivist als Fotograf, Musiker und Designer. Er ist Mitglied der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer, die seit gut einem Jahr die Zusammenarbeit zwischen der Münchner und Kyiwer LGBT-Community koordiniert. München und Kyiw sind Partnerstädte.
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