Die Leute hier sind alle so sehr engagiert

Voneinander lernen, gemeinsam kämpfen. Das ist das Motto, unter dem Munich Kyiv Queer seit Jahren queere Menschen aus der Ukraine zum „Volunteers Workhop“ nach München einlädt. Im Fokus: Das Ehrenamt. Das Ziel: Vermitteln, was die Community dank des Engagements ihrer Mitglieder alles erreichen kann! Im „Volunteers Blog“ schreiben unsere Gäste, was sie bewegt. Uliana zum Beispiel hat der Bericht der Münchner Aids-Hilfe beeindruckt. Und außerdem liebt sie die bayerische Küche.

Wie schnell die Zeit vergeht! Mitte der Woche, und es scheint, als wäre es erst gestern gewesen, dass wir bei der Ankunft im LeZ eine leckere Suppe gegessen haben.

Morgens das Übliche: Dusche, Frühstück, Straßenbahn und Milchkaffee im Sub. Während wir uns für die Arbeit fertig machen, gehen mir ein paar Gedanken durch den Kopf: Ich habe Verantwortung: Ich muss aufpassen, zuhören, mitschreiben. Es gibt heute interessante, wichtige Themen. Nichts darf vergessen werden.

Leben, Hoffnung und Wachstum

FARBKREIDE! Um unsere Gedanken ein wenig zu abstrahieren, bittet Uwe uns, unser heutiges Befinden zu zeichnen. Einige von uns verstehen die Aufgabe konkret und zeichnen Orte und Dinge (und Suppe, siehe unten). Andere verstehen sie abstrakt und legen ihre Bedeutung in die Kombination von Farben: In allen Zeichnungen kann man Leben, Hoffnung und Wachstum sehen.

Unser erstes Treffen heute ist mit Andreas, einem Vertreter der Wähler*innen-Initiative Rosa Liste (l.). Die Tagesordnung beginnt mit Fragen über die Arbeit der Partei in der Fraktion und die Appelle, die sie im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit dort aufgreifen. 27 Jahre gibt es sie schon. Wie Katerina sagen würde: So lange „lebt“ man nicht. Wir schließen mit einer Diskussion über die Herausforderungen, die angesichts der US-Wahlergebnisse in der Zukunft zu erwarten sind.

Wir machen eine Pause für die bayerische Küche. Wir sind jedes Mal so begeistert, weil alles so lecker und interkulturell („hübsch“) ist, dass wir uns jeden Tag auf das Mittagessen freuen ☺️ Es ist ein Fest!

Nach dem Essen geht es planmäßig weiter, um mit Vertreter*innen einer Organisation zu sprechen, die sich mit HIV/AIDS (und nicht nur damit) beschäftigt, der Münchner Aids-Hilfe. Wir werden von Michael und Katharina begrüßt. Michael war 1996 bei der Gründung der Organisation dabei, und Katharina arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit.

Hohes Niveau von Professionalität

Die verschiedenen Arbeitsbereiche der Organisation helfen den Ehrenamtlichen, die hier arbeiten, die Aspekte und den Umfang ihrer Aktivitäten zu verstehen, sowie natürlich den Menschen, die zu ihnen kommen, weil sie wirklich effektiv etwas bewirken. Natürlich gibt es auch kuriose Anfragen oder Kommunikationsprobleme, aber angesichts des hohen Ausbildungsniveaus der Ehrenamtlichen hat niemand Zweifel an ihrem Fachwissen und an ihrem Verständnis für die Besonderheiten ihrer Arbeit.

Das Beispiel dieser Organisation regt uns dazu an, über die weitere Entwicklung solcher Bereiche in der Ukraine nachzudenken. Auch über die Tafel haben wir gesprochen. Sie retten Lebensmittel vor der Mülldeponie und helfen bei der Umleitung derselben zur Unterstützung sozial benachteiligter Menschen.

Wir sehen insgesamt eine hohe Bereitschaft der Münchner*innen, sich in verschiedenen Lebensbereichen in ihrer Stadt und anderen Regionen ehrenamtlich zu engagieren. Wir wünschen uns ein solch soziales Phänomen auch in unserem Land und wollen es mit unserem Kreis von Ehrenamtlichen in die ukrainische Gesellschaft integrieren. Das haben wir fest vor.

Am Freitag sprechen Uliana und die anderen im LeZ über ihre Woche in München.

Erzählcafé LGBTIQ*-Aktivist*innen aus der Ukraine berichten
Wann Freitag, 8. November 2024, 19 Uhr
Wo Lesbisch-Queeres Zentrum LeZ, Müllerstraße 26
Veranstaltende Gay Alliance Ukraine, LeZ, CSD München, Munich Kyiv Queer, Kulturreferat der Stadt München

So könnt Ihr helfen

EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, die in Not oder auf der Flucht sind. Denn nicht alle sind an ukrainische LGBTIQ*-Organisationen (s.u.) angebunden. Die Hilfe ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr auf PayPal die Option „Für Freunde und Familie“ wählt. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, Sprecher Munich Kyiv Queer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken.

Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Alle Gesuche aus der Community werden in Zusammenarbeit mit unseren queeren Partner-Organisationen in der Ukraine akribisch geprüft. Können sie selbst helfen, übernehmen sie. Übersteigen die Anfragen die (finanziellen und/oder materiellen) Möglichkeiten der LGBTIQ*-Organisationen, sind wir gefragt.

HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier

Fragen? www.MunichKyivQueer.org/helfen

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