Ausstellung: Bevor die Sonne aufgeht. Augenzeug*innenberichte queerer Menschen vom Krieg
30 Geschichten, 30 Schicksale. Die Künstlerin Stasya Samar aus Odesa hat queere Menschen aus der Südkukraine portraitiert, die von ihren Erfahrungen mit dem Krieg erzählen. Ausstellung im LeZ vom 24. Mai bis 16. Juni; Vernissage am 24. Mai.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat einen Krieg ausgelöst, wie es ihn in Europa seit 1945 nicht mehr gegeben hat. Er hat die Ideen von Menschenrechten und kollektiver Sicherheit in Frage gestellt, auf denen unser modernes Verständnis von Gerechtigkeit und Gleichheit beruht.
In der Ukraine sind die Menschen zusammengerückt, um ihr Heimatland zu verteidigen. Inmitten der Kämpfe trat alles andere in den Hintergrund.
Krieg bringt nicht nur Tod und zerstörte Städte. Er führt auch zu einer Radikalisierung der Gesellschaft und erhöht den Druck auf vulnerable Bevölkerungsgruppen wie LGBTIQ*.
Leben im Angesicht der Katastrophe
Unsere Antwort auf diese Herausforderungen ist diese Ausstellung: Für „Bevor die Sonne aufgeht“ haben wir Geschichten von 30 queeren Menschen aus der Südukraine gesammelt, die das Kampfgeschehen aus nächster Nähe erleb(t)en.
Wir wollten ihnen eine Plattform bieten, um über ihre Erfahrungen, ihre Ängste und Hoffnungen zu sprechen. Sie sollten berichten über ihre Identität als Teil einer Community, selbst in Situationen, in denen einige von ihnen im Angesicht der Katastrophe völlig auf sich allein gestellt waren.
Die Künstlerin Stasya Samar hat diese Menschen portraitiert. Berichte der Betroffenen in Text und Audio begleiten ihre Zeichnungen. Samars Kunst macht Kommunikation möglich, wo LGBTIQ* als vulnerable Gruppe häufig lieber schweigen.
Es gibt ein „Vorher“ und ein „Nachher“
Mit unserer Arbeit wollen wir die Aufmerksamkeit auf ein Ereignis lenken, das das Leben von Millionen von Ukrainer*innen auf der ganzen Welt in ein „Vorher“ und ein „Nachher“ geteilt hat. Es ist der Morgen des 24. Februar 2022, der alles verändert hat, an dem sie so vieles für immer verloren ging. Der Morgen vor Sonnenaufang.
Sämtliche Geschichten stehen auf dieser Website zum Lesen und Hören bereit (Englisch, Ukrainisch)
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Bevor die Sonne aufgeht. Augenzeug*innenberichte queerer Menschen vom Krieg
Wann 24. Mai bis 16. Juni im Lesbisch-Queeren Zentrum LeZ, Müllerstraße 26
Vernissage 24. Mai, 19 Uhr, mit der Künstlerin Stasya Samar und der Kuratorin Evhenija Kvasnevska von der Gay Alliance Ukraine, Kyjiw/Odesa
Veranstaltende Munich Kyiv Queer, Gay Alliance Ukraine, CSD München, Kulturreferat München
So könnt Ihr helfen
EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, die in Not oder auf der Flucht sind. Denn nicht alle sind an ukrainische LGBTIQ*-Organisationen (s.u.) angebunden. Die Hilfe ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr auf PayPal die Option „Für Freunde und Familie“ wählt. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, Sprecher Munich Kyiv Queer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken.
Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Alle Gesuche aus der Community werden in Zusammenarbeit mit unseren queeren Partner-Organisationen in der Ukraine akribisch geprüft. Können sie selbst helfen, übernehmen sie. Übersteigen die Anfragen die (finanziellen und/oder materiellen) Möglichkeiten der LGBTIQ*-Organisationen, sind wir gefragt.
HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort wie der Gay Alliance Ukraine, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen wie im Falle der Portraitierten. Spendet hier
Fragen? www.MunichKyivQueer.org/helfen
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