FundReise Tag 21 – Verlängerung
Sibylle verlängert. Aber bevor sie sich auf den Weg nach Charkiw macht, will sie noch Leute treffen, sich auch von ein paar Menschen in Kyjiw verabschieden, die sie auf ihrer Reise durch die Ukraine begleitet haben. Sie trifft Anna, Lena und Toma sowie Sascha, den Geflüchteten aus Charkiw, der jetzt in Kyjiw ein kleines Café betreibt.
Das ist der Blog von Sibylle von Tiedemann, Mitgründerin von Munich Kyiv Queer. Sie wollte nicht mehr nur zuschauen, was in der Ukraine passiert, und fuhr selbst hin. Vor Ort besucht sie seit einigen Tagen unsere Freund*innen und Partner, sie berichtet und sammelt Spenden.
Strom: nervig wenig
Temperatur: okay
Spendenbarometer: 10.684,58 von 18.000 Euro
Besondere Vorkommnisse: Weihnachtsreise
Alle Blogbeiträge: Sibylles #FundReise nach Kyjiw mitten im Krieg
Ich verlängere. Ursprünglich waren 10 Tage #FundReise geplant. Darin schon einkalkuliert, dass alles ein wenig länger dauert in einem Land, in dem es an fundamentalen Dingen wie Strom, Heizung, Wasser und Internet mangelt.
Doch die Erfahrungen hier sind extrem. Extrem normal und extrem kriegsgeprägt. Restaurantbesuche und Bunkeraufenthalte wechseln sich ab. Ich treffe viele Menschen. Das ist schön. Aber ich treffe sie alleine, schreibe für euch in Deutschland. Das ist der Krieg. Ich bin in Kyjiw und die geflüchteten Ukrainerinnen liken aus Berlin, München … einfach von überall meine Facebook-Posts. Weil sie jetzt dort sind, bin ich hier.
Und weil ich schon mal hier bin, plane ich eine Weihnachtsreise. Nach Charkiw. Für euch bedeutet das: ein paar mehr Blog-Beiträge. Denn ohne euch geht das hier nicht …
Anna Dovgopol ist jetzt wieder in der Ukraine. Sie ist eine langjährige Freundin der Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer, hat auch bei mir gewohnt während ihrer Besuche anlässlich des Münchner CSDs.
Der Krieg hat Annas Leben komplett verändert. Die Kyjiwerin war viele Jahre Koordinatorin des Gender-Programms bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Im Frühjahr ist sie für kurze Zeit ins Baltikum geflohen. Jetzt lebt sie in Lwiw, ist bei CARE International Ukraine angestellt. „Jetzt ist nicht die Zeit für Theorie, jetzt ist praktische Unterstützung angesagt“, erklärt sie ihren Jobwechsel.
Einen letzten Tag verbringe ich mit Lena und Toma in Kyjiw, wir flanieren durch Podil, einen hippen Kyjwer Stadtteil. Gehen den Andreassteig hinauf und beenden den Abend im krimtatarischen Restaurant Musafir. Schön war’s.
Vom blau-gelben Herz, das ich am Münchner CSD im Juli 2022 getragen habe, waren noch Reserve-Ballons übrig. Die habe ich nach Kyjiw mitgebracht und bringe sie an der Panzersperre vor Banksys Kunstwerk an. Für die Kinder, wenn auch nur symbolisch.
Und ich besuche nochmal Sascha, den Geflüchteten aus Charkiw, der jetzt in Kyjiw ein kleines Café betreibt. Um Souvenirs für euch zu kaufen. Um mich zu verabschieden.
Und für mich unerwartet hat Sascha jetzt ein kleines Stückchen München auf seiner Landkarte verewigt, wie Ihr hier im VIDEO sehen könnt. Ich war immer gerne bei ihm.
Auch von Edward und der Katze Kaja muss ich scheiden. Edward war mir ein guter Gastgeber.
Dass ich in Kyjiw privat unterkommen konnte, hat die Reise in das „Kriegs-Kyjiw“ erst ermöglicht. Lenny Emson, Direktor vom KyivPride, hat mir diesen wertvollen Kontakt vermittelt und vielleicht auch mitbedacht: Bis auf zwei Tage war die Wohnung immer beheizt.
Nach der Weihnachtspause geht es weiter mit meinem Bericht von der Weihnachtsreise nach Charkiw.
#FundReise #MunichKyivLove #18000Euro
Sibylle sammelt Spenden für
EINZELFALLHILFE Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, mit denen wir in den vergangenen zehn Jahren eng zusammengearbeitet haben. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option „Geld an einen Freund senden“ wählt. Kennwort #FundReise. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken. Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Wir kennen sie persönlich und wir vermissen sie schmerzlich.
HILFE FÜR KRIEGSOPFER: KINDER, ALTE UND KRANKE MENSCHEN IN KYJIW UND UMGEBUNG Der Verein „Brücke nach Kiew“ unterstützt hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine und hier insbesondere in Kyjiw – insbesondere über ein Pat*innen-Programm. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Empfänger: Brücke nach Kiew e.V.
Bank: Raiffeisenbank München Süd eG
IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
BIC: GENODEF1M03
Kennwort: #FundReise
Ab 200 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
HILFE FÜR LGBTIQ*-ORGANISATIONEN Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschland an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier
Mehr Informationen: www.MunichKyivQueer.org/helfen
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