OdesaBlog I: Der erste Eindruck zählt
Treue Seelen, treue Freundschaft. Schon im fünften Jahr unterstützen wir den OdesaPride. Dieses Jahr sind besonders viele Leute aus München vor Ort, denn parallel findet das Chorfestival Q-Fest statt. Unser Projektchor Monadessa singt mit. Aus der Stadt am Schwarzen Meer berichtet Stefan Block.

Ist das nicht doch Nizza?
Der Flughafen von Odesa spottet dem Namen Odesa International. Er sieht aus wie ein sowjetischer Regionalflughaften und sieht er noch, zumindest die Rollbahn. Aber selten hat mich in einer Stadt der erste Eindruck so positiv überrascht. Licht fällt durch das Blätterdach der Platanen auf die schönen, breiten Straße. Wie in Italien oder Südfrankreich, warmes Licht. Bin ich wirklich in der Ukraine? Es ist so friedlich und gemütlich, nicht hektisch und angestrengt wie in der Hauptstadt. Dabei ist Odesa nicht klein. Aber international, bunt, anders.
Ich sitze im Kaffee mit drei Sängern, trinke Cappuccino und esse Blätterteig mit Cremefüllung. Ich bin nicht in der Ukraine? Oder vielleicht bin ich in der besseren Ukraine? Vielleicht täuscht es.
Sicherheitseinweisung für den Pride. Nicht anders als sonst vom Inhalt her. Habe ich schon gehört, so oft. Doch auch das fühlt sich anders an. Der Tag endet mit einer Party im Queer Home. Ich treffe Leute, ich rede mit Einheimischen. Das klappt sonst nie.
Die ewige Sicherheitsfrage
Der erste Eindruck zählt: Odesa hat alles richtig gemacht und meine Erwartungen so weit übertroffen, das ich nicht mehr weiß, ob es am Alkohol liegt oder ob es die Stadt ist. Wir werden sehen: Morgen ist Probe und Konzert. Dann werde ich den Eindruck prüfen.
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