#FundReise nach Kyjiw

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Erst war es nur eine Idee, aber dann nahm sie bald Gestalt an. Sibylle, Mitfrau und -gründerin von Munich Kyiv Queer, wird in unsere Partnerstadt Kyjiw reisen.

Dorthin, wo niemand sein will, wie sie sagt. In den Krieg. Sie fährt, weil sie vor Ort sein will. Bei ihren Freundinnen und Freunden, in dem Land, das sie liebt, in die Stadt, die ihr so sehr ans Herz gewachsen ist.

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Und das tut sie mit Bedacht. Sie hat sich gut vorbereitet, mit Expert*innen und Freund*innen ausgetauscht, die ihren Reiseplänen mit großer Wertschätzung begegnen. Und sie wird regelmäßig von ihren persönlichen Beobachtungen berichten.

Unterwegs für Menschenrechte

Die promovierte Slawistin und Historikerin hat sich in der Ukraine viele Jahre für die Menschenrechte von LGBTIQ* eingesetzt. Für das NS-Dokumentationszentrum München hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ehemalige Ostarbeiter*innen interviewt, die in der NS-Zeit zur Zwangsarbeit nach München deportiert worden waren. 2018 hat Sibylle das Gedenkbuch für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde für das NS-Dokumentationszentrum und den Bezirk Oberbayern mitherausgegeben.

Es war ein Meilenstein in ihrem Engagement für diese vergessene Opfergruppe der NS-Gewaltherrschaft.

Spenden für die Opfer des Krieges

In Kyjiw trifft sie langjährige Kooperationspartner*innen der LGBTIQ*-Community, hat aber auch Termine mit der Deutschen Botschaft, der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Arbeiter-Samariter-Bund.

Und natürlich sammelt Sibylle Spenden – so für die Soforthilfe von Munich Kyiv Queer sowie die „Brücke für Kiew“, einen Verein, der sich für hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine einsetzt. 18.000 Euro sind das Ziel.

Sie sagt: „Ich ertrage es nicht mehr, dem Elend von der Ferne zuzusehen, hier ein Herzchen über Facebook zu senden, dort ein #StandwithUkraine zu posten, da Geld zu überweisen.“

An dieser Stelle veröffentlichen wir Sibylles Blogs. Schreibt uns, wenn Ihr Fragen habt.

#FundReise #MunichKyivLove #18.000Euro

Sibylles Blog-Beiträge

#FundReise Tag 26 – Odesa, auf ein Neues
Mein erster Aufenthalt in Odesa war schon sehr kurz geraten. Dabei habe ich in der Stadt noch einiges zu erledigen: Freund*innen treffen, Geschichte erforschen, meine Kriegserlebnisse verarbeiten. Beitrag lesen

#FundReise Tag 23 – Charkiw
Zuhause hat sie von ihrer Reise ins zerbombte Charkiw erstmal wenig erzählt. Weihnachten hat Sibylle bei Freundinnen in der Stadt verbracht. Eine Rakete aus Russland braucht hierher gerade mal 40 Sekunden. Beitrag lesen

#FundReise Tag 21 – Verlängerung
Ich verlängere. Aber bevor ich mich auf den Weg nach Charkiw mache, will ich noch Leute treffen, mich auch von ein paar Leuten in Kyjiw verabschieden. Beitrag lesen

#FundReise Tag 15 – Shelter
Nach dem Raketenangriff Freitag ist Kyjiw zur Normalität zurückgekehrt. Auch ich nehme meine Blog-Aktivitäten wieder auf. Vor Kurzem habe ich einen Shelter besucht, eine Schutzunterkunft für queere Menschen in Not. Hier gelten klare Regeln. Beitrag lesen

#FundReise Tag 10 – Luftalarm
Ich bin zurück aus Odesa. Heute Morgen wurde ich in Kyjiw von Explosionen aufgeschreckt. Die russische Armee hat 40 Raketen auf die ukrainische Hauptstadt abgefeuert. Es war der schwerste Beschuss seit Februar und erstmals habe ich Angst verspürt. Beitrag lesen

#FundReise Tag 9 – Danke
Zehn Tage bin ich jetzt in der Ukraine. Und ich habe verstanden: Russlands Krieg ist ein Krieg gegen die Zivilist*innen, ein Krieg gegen alle, in dem wir die Menschen unterstützen müssen. Und Ihr, liebe Leser*innen, habt mich auf dieser Reise bislang wunderbar begleitet. Dafür Danke! Beitrag lesen

#FundReise Tag 8 – Odesa
Ich habe mich spontan entschlossen, nach Odesa zu fahren. Die Stadt ist zuletzt schwer von russischer Artillerie getroffen worden. Über Monate wird es Probleme mit Strom, Heizung und Warmwasser geben. Wie ergeht es den Menschen dort? Beitrag lesen

#FundReise Tag 7 – Einladung
Heute besuche ich die Gay Alliance Ukraine, eine der ältesten LGBTIQ*-Organisationen des Landes. Wir kennen sie und die zwei Frauen, die ihr vorstehen, seit vielen Jahren. Der Krieg hat sie verändert. Beitrag lesen

#FundReise Tag 6 – Dunkelheit
Stromausfall, als ich gerade beim Einkaufen bin. Normalität für so viele Menschen in Kyjiw, die einfach ihr Smartphone zücken und bezahlen. Diesen Beitrag habe ich zuhause bei Kerzenschein und auf meinem Telefon geschrieben. Mobiles Internet geht, WLAN nicht. Beitrag lesen

#FundReise Tag 5 – Kyjiw
Am Majdan erlebe ich beim Betrachten des Banksy-Kunstwerks den ersten Luftalarm. Es ist bedrückend, gleichzeitig gehen die Menschen merkwürdig routiniert damit um. Beitrag lesen

#FundReise Tag 2 – Polen
Heute fahre ich von Berlin bis an den Grenzort Przemysl. Im Stadtmuseum vertiefe ich mich gerade in die Bilder des Malers Ludwik Heller, als mich jemand anspricht. Beitrag lesen

#FundReise Tag 1 – Plackereien
Vor mir liegen mehr als 2.000 Kilometer Zugfahrt, ein Drittel davon durch Kriegsgebiet. Und ich soll 4 Kilogramm Plätzchen packen? Beitrag lesen

#FundReise Tag 0
Mein Name ist Sibylle von Tiedemann, ich bin Historikerin und Slawistin, 48 Jahre alt, und werde am Donnerstag am Hauptbahnhof in den ICE 802 steigen, um die erste Etappe meiner Reise nach Kyjiw anzutreten. Beitrag lesen

So könnt Ihr helfen

Einzelfallhilfe

Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer Menschen in der Ukraine. Das ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr die Option „Geld an einen Freund senden“ wählt. Kennwort: #FundReise. Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer, IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken. Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Wir kennen sie persönlich und wir vermissen sie schmerzlich.

Hilfe für Kriegsopfer

Der Verein „Brücke nach Kiew“ unterstützt hilfsbedürftige Personen, insbesondere Kinder und kinderreiche Familien, finanziell schwache, gering verdienende und/oder auch Tschernobyl-geschädigte Personen in der Ukraine und hier insbesondere in Kyjiw – insbesondere über ein Pat*innen-Programm. Das Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe.

Empfänger: Brücke nach Kiew e.V.
Bank: Raiffeisenbank München Süd eG
IBAN: DE74 7016 9466 0000 0199 50
BIC: GENODEF1M03
Kennwort: #FundReise

Ab 200 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.

Hilfe für LGBTIQ*-Organisationen

Wir haben zum Schutz von LGBTIQ* aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Organisationen in Deutschand an. Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen brauchen. Spendet hier

Fragen? www.MunichKyivQueer.org/helfen