KRIEG IN DER UKRAINE – HELFEN

Unsere Freund*innen sind in Not. Viele Städte und Regionen der Ukraine stehen unter Beschuss. Wir leisten Soforthilfe für queere Menschen, die ihren Job, ihre Heimat, Freund*innen und Familie verloren haben oder fliehen müssen. Es fehlt an allem!

Außerdem unterstützen wir die LGBTIQ*-Organisationen in der Ukraine, die noch arbeiten. Sie versorgen die Community mit Lebensmitteln, Geld, spenden Trost. Unter widrigsten Bedingungen betreiben einige von ihnen so genannte Shelter, in denen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen kurz- oder langfristig unterkommen, wenn sie Schutz suchen, sie Verpflegung, Ansprache und medizinische Versorgung brauchen.

Munich Kyiv Queer mit Gästen aus der Ukraine an der Spitze der CSD-PolitParade 2023. Foto: MKQ

SPENDEN

Spendenaktion 1: Einzelfallhilfen

Munich Kyiv Queer unterstützt mit einer eigenen, privaten Spendenaktion über www.paypal.me/ConradBreyer die Menschen in der Ukraine, die in Not oder auf der Flucht sind. Denn nicht alle sind an die ukrainischen LGBTIQ*-Organisationen (s.u.) angebunden. Die Hilfe ist direkt, schnell und gebührenfrei, wenn Ihr auf PayPal die Option „Für Freunde und Familie“ wählt.

Wer kein PayPal hat, kann alternativ an das Privatkonto von Conrad Breyer (Bild unten), IBAN: DE42701500000021121454, Geld schicken.

Wir helfen unsere Freund*innen und Partnern. Alle Gesuche aus der Community werden in Zusammenarbeit mit unseren queeren Partner-Organisationen in der Ukraine akribisch geprüft. Können sie selbst helfen, übernehmen sie. Übersteigen die Anfragen die (finanziellen und/oder materiellen) Möglichkeiten der LGBTIQ*-Organisationen, schreiten wir ein. VIDEO: Hier klicken

Conrad von Munich Kyiv Queer. Foto: Conrad Breyer

Munich Kyiv Queer ist allerdings eine lose Initiativgruppe, weshalb wir keine Spendenbescheinigung ausstellen. Dafür können wir unbürokatisch helfen. Fragen dazu? Schreib an info@MunichKyivQueer.org

Spendenaktion 2: Hilfe für LGBTIQ*-Organisationen

Wir haben zum Schutz von queeren Menschen aus der Ukraine das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine mitgegründet. Ihm gehören um die 40 LGBTIQ*-Menschenrechtsorganisationen in Deutschand an wie der LSVD, Quarteera, WostoQ-Regenbogen, Queer Amnesty, die Deutsche Aids-Hilfe, Trans*Recht, das Aktionsbündnis gegen Homophobie, die Schwulenberatung Berlin, AllOut und Munich Kyiv Queer selbst.

Sie alle haben ganz unterschiedliche Kontakte in die Ukraine und sind bestens vernetzt mit Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen verwenden. Spendet hier.

Jeder Beitrag hilft und wird zu 100 Prozent zweckgebunden eingesetzt. Hier bekommt Ihr auch Bescheinigungen.

Spendenaktion 3: Hilfe für Geflüchtete und Helfer*innen in München

Nicht zuletzt sammelt auch die Münchner Regenbogenstiftung für Geflüchtete, die bereits in München angekommen sind, und deren Helfer*innen. Denn die meisten engagieren sich hier ehrenamtlich und geraten schnell an ihre Grenzen. Auch dafür gibt es Spendenquittungen.

Eure Hilfe kommt an

Dass Euer Geld wirklich nützt, könnt Ihr hier selbst nachlesen. LGBTIQ*-Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, sowie Betroffene schicken uns regelmäßig Berichte darüber, wofür sie die Mittel einsetzen.

Regenbogenfamilie aus Schytomyr, unterstützt von Euch. Foto: privat

UNTERKÜNFTE

Wir vermitteln Wohnraum / Werde Wohn-Spion*in

Der Krieg in der Ukraine dauert an. Eine Rückkehr ist für viele Geflüchtete nicht möglich. Sie wollen bleiben und suchen jetzt eine dauerhafte Unterkunft.

Unser Verein Munich Queer Homes e.V. mietet aktuell keine Wohnungen mehr an. Munich Kyiv Queer hat daher das neue Projekt „Die Wohn-Spione“ initiiert. Meldet Euch hier, wenn irgendwo im Großraum München eine Wohnung frei wird. Spitzt die Ohren, wenn in der Arbeit, beim Sport oder in der Nachbarschaft jemand davon spricht.

Erfahrungen privater Gastgeber*innen

Seit Beginn des Krieges haben viele LGBTIQ* die Ukraine verlassen und sind nach Deutschland gekommen. Das sind die Geschichten von Menschen, die privat Gäste beherbergt haben.

Gastgeber Stephan hat Leonid bei sich aufgenommen. Foto: Stanislav Mishchenko

INTEGRATION

Wir brauchen Pat*innen für unser Mentoring-Programm

Nach zwei Jahren Krieg suchen unsere Freund*innen Perspektiven für ein Leben in Deutschland. Sie benötigen dafür den Kontakt zu Menschen, die Deutsch sprechen und verstehen, wie unsere Gesellschaft funktioniert.

Wir bieten ihnen dafür nicht nur ein Dach über dem Kopf, um zu überleben. Wir bauen ein Dach, unter dem sie sich geschützt ihrem neuen Leben zuwenden können und Orientierung finden, damit sie allein in München nicht im Regen stehen.

Zu diesem Zweck haben wir das Mentoring-Programm DACH ins Leben gerufen. Bei Interesse füllt bitte diesen Fragebogen aus.

Fragen? Schickt eine E-Mail an mentoring@munichkyivqueer.org

SITUATION VOR ORT

Wie ist die Lage?

Vor Putins Armee haben viele LGBTIQ* Angst. Vielleicht habt Ihr gehört, dass die russische Regierung so genannte Tötungslisten führen soll für aus deren Sicht Oppositionelle. Darunter dürften, sofern das stimmt, auch prominente Menschenrechts- wie LGBTIQ*-Aktivist*innen sein.

Wenn die russische Armee, so fürchten sie, erstmal das Land eingenommen hat, könnten die Besatzer gegen sie vorgehen. Schon jetzt berichten queere Menschen von Übergriffen. Sie alle haben Angst vor einem zweiten Tschetschenien, verstecken sich deshalb, verlassen den besetzten Teil des Landes oder fliehen.

Einige greifen aber auch selbst zur Waffe, um ihr Land zu verteidigen. Viele gehen dabei mit ihrer sexuellen Orientierung und/oder Gender-Identität ganz offen um. Nicht alle überleben den Einsatz, wie das VIDEO unten zeigt.

In einer von Russland besetzten Ukraine wären die in den vergangenen Jahren erkämpften Freiheiten verloren. Russland bekämpft LGBTIQ*, wie Ihr wisst, seit 2013 mit dem Gesetz gegen so genannte Gay-Propaganda systematisch.

Queere Menschen sind eine besonders vulnerable Gruppe

Und natürlich ist auch die freie Ukraine aller Fortschritte zum Trotz kein queeres Paradies. LGBTIQ* sind als Minderheit aufgrund von Diskriminierungserfahrungen in einer noch immer relativ homo- und transfeindlichen Gesellschaft oft traumatisiert und – obwohl die Akzeptanz gegenüber LGBTIQ* seit dem 24. Februar gestiegen ist – besonders schutzbedürftig.

  • LGBTIQ* können nicht unbedingt auf stabile Familienstrukturen zählen. Freund*innenkreise, oft die Wahlfamilie, sind in den Fluchtbewegungen häufig auseinandergerissen worden. Viele queere Menschen sind isoliert.
  • Sie sind erpressbar durch Zwangs-Outing, müssen, soweit noch vorhanden, um Job und Wohnung fürchten. Angst vor Übergriffen und Gewalt beherrschen den Alltag.
  • Nicht mal die eigene (gleichgeschlechtliche) Beziehung, geschweige denn die eigene (Regenbogen-)Familie werden in der Ukraine rechtlich anerkannt. Was zum Beispiel dazu führen kann, dass die Behörden Hinterbliebene nicht informieren, wenn ihren Partner*innen im Einsatz etwas passiert. Paare auf der Flucht riskieren, getrennt zu werden.
  • Männer* und als Männer gelesene trans* Personen dürfen, sofern sie zwischen 18 und 60 Jahre alt sind, die Ukraine der Generalmobilmachung wegen nicht verlassen. Sie haben, aufgrund von Jobverlust, auch oft kein Geld, um sich die Dokumente ad hoc ändern zu lassen. Viele verstecken sich in Schutzunterkünften.
  • Es gibt in der Ukraine aber nur wenige Shelter explizit für queere Menschen, die einige, wenige LGBTIQ*-Organisationen betreiben. In der Regel landen sie bei der Flucht in Unterkünften, in denen sich die Betroffenen nicht outen können oder verstecken müssen.
  • Die queere Infrastruktur mit ihren Beratungsangeboten in den Großstädten ist teilweise zerstört. LGBTIQ*-Organisationen arbeiten unter erschwerten Bedingungen.
  • LGBTIQ* haben besondere medizinische Bedürfnisse, brauchen etwa HIV-Medikamente oder Hormone.
  • Dazu kommen die patriarchalen, heteronormativen Strukturen bei Polizei, der Armee und der Territorialverteidigung. Sie können zur Herausforderung für queere Menschen werden, obwohl uns in der Mehrheit positive Berichte erreichen.

Einige fürchten nun eine Radikalisierung der Gesellschaft, die neue Gewalt gegenüber LGBTIQ* hervorbringen könnte. Viele hoffen aber auch auf mehr Zusammenhalt, da alle gemeinsam gegen den einen Feind kämpfen.

Die Tatsache, dass die Regierung die für LGBTIQ* relevanten Punkte aus dem Aktionsplan für Menschenrechte in den Wiederaufbauplan für die Ukraine aufgenommen hat, spricht für Letzteres. Ein Gesetzesentwurf zur Einführung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft wird seit 2023 diskutiert.

#standwithukraine #humanrights #lgbtiq #ukraine

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