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LGBTIQ* in der Ukraine – Wie wir jetzt helfen können

03.03.2022 | cb — Keine Kommentare
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Seit zwei Wochen kämpft die Ukraine um ihre Existenz. Am 24. Februar hat das Putin-Regime das Land unter Beschuss genommen: Millionen Menschen sind auf der Flucht, Tausende sterben.

Unter den Opfern dieses Krieges sind auch viele Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen, die als besonders vulnerable Gruppe gelten. Die Ukraine, obwohl im Kern ein konservatives Land, hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, was die gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Minderheiten angeht, auch wenn die rechtliche Gleichstellung noch auf sich warten lässt.

Munich Kyiv Queer beim OdesaPride 2019. Am Banner 3.v.r: Stefan Block. Foto: MKQ

Der Angriff aus Russland, dessen Regierung Homo- und Transsexuelle in ihren Rechten seit Jahren einschränkt, stellt das nun alles in Frage. Viele fürchten eine Jagd auf LGBTIQ*, wie sie die Welt 2017 in Tschetschenien erlebt hat und fliehen deshalb. Das Gerücht von den Oppositionnellen-Listen macht die Runde.

Reden, spenden, handeln

Die Münchner Community, die seit nun zehn Jahren eine intensive Partnerschaft mit ihren Freund*innen in der Partnerstadt Kyjiw und darüber hinaus pflegt, hilft. Sie bieten Ansprache, sammeln Spenden, unterstützen bei der Flucht, vermitteln Unterkünfte und helfen bei der Integration in Deutschland.

Qwerty Queer bei Various Voices 2018. Im Vordergrund: Olha Rubtsova. Foto: MKQ

Wir sprechen über die Lage von LGBTIQ* in der Ukraine mit Olha Rubtsova, einer LGBTIQ* -Aktivistin aus Odesa, die vor wenigen Tagen vor den Bomben der russischen Armee über Bulgarien nach München geflohen ist und Stefan Block, Mitglied der Initiativgruppe Munich Kyiv Queer. Moderation: Stefan-Maria Mittendorf M.A.

Olha Rubtsova ist Zahnärztin aus Odesa. Eine gewisse Bekanntheit hat die 36-Jährige mit der Gründung des ersten queeren Chores der Ukraine erlangt. 2014 hat sich Qwerty Queer unter ihrer Leitung formiert und ist damit zum Vorbild für andere LGBTIQ* -Chöre im Land geworden; sogar ein queeres Chorfestival hat sie für die Ukraine ins Leben gerufen. Auch in der queeren Theaterszene ist Olha Rubtsova aktiv. Ihre letzte Premiere, geplant für den 27. Februar, fiel dem Krieg zum Opfer. Über 100 Zuschauer*innen wollten kommen.

Stefan Bock ist 38 Jahre alt und engagiert sich seit Jahren in der Münchner LGBTIQ* -Community, zunächst bei der Jugendorganisation Diversity, dann bei Munich Kyiv Queer. 2014 stieg er bei der Gruppe ein, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten in der Ukraine stark macht. Er arbeitet als Beamter für den Freistaat Bayern.

Stefan-Maria Mittendorf ist 52 Jahre alt, Kunsthistoriker, Kurator für zeitgenössische Kunst und hat seit 1. Februar 2022 die kommissarische Ausstellungsleitung an der Pasinger Fabrik inne. Mittendorf kuratierte im Jahr 2018 die Ausstellung „Ukraine: Learning from a good neighbour“ und 2019 „We are there, where we were going. A reserve look into tomorrow of Eastern Partnership Countries: Ukraine, Moldova, Georgia“. Beide Ausstellungen entstanden in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Ukraine in München.

Eine Benefizveranstaltung der Pasinger Fabrik GmbH in Zusammenarbeit mit Munich Kyiv Queer

Wann: Dienstag, 8. März, 20 Uhr
Kontakt: Pasinger Fabrik, August-Exter-Str.1, 81245 München; Kleine Bühne
Veranstaltende: Pasinger Fabrik, Munich Kyiv Queer

Eintritt: frei! Spenden sind herzlich willkommen!

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